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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 305

1868 - München : Lindauer
305 Bayern unter Maximilian Iii Joseph. hätten, Anstellung im Staatsdienste finden sollten. Jckstadt und der aus dem Kloster Tegernsee in den kurfürstlichen geistlichen Rath berufene Heinrich Braun suchten auch die deutschen Schulen zu mehren und zu heben und die sich anreihenden Anstalten in gutem Stande zu erhalten. Der deutschen Schulen gab es bis daher auf dem Lande nur wenige, und selbst diese waren meistens nur Winterschulen, von Einsiedlern, Leinwebern, Maurern, mitunter auch von Hirten besorgt. Die deutsche Sprache wurde selbst in den lateinischen Schulen sehr vernachlässigt. Heinrich Braun, ein kenntniß- reicher und erfahrner Mann, entwarf einen neuen Schulplan für die deutschen Schulen, schrieb (1765) die erste deutsche Sprach- lehre in Bayern, ein deutsches Wörterbuch und andere zweckmäßige Lehrbücher und ließ solche auch vou Anderen abfaßen. In München wurde eine Musterschule errichtet, in welcher die angehenden deutschen Schullehrer für ihren wichtigen Beruf sowohl die erforderlichen Kenntnisse, als eine gute Lehrmethode erhalten sollten. — Ebenso würden die lateinischen Schulen, die Gymnasien und Lyzeen von dem Kurfürsten und seinen Rath- gebcrn sorgfältig bedacht. Dich erwies sich besonders in dein Zeitpunkte höchst wohlthätig, als Papst Clemens Xiv (1769 — 1774) int Jahre 1773 den Orden der Jesuiten aushob, von welchem seit langer Zeit die gelehrten Schulen geleitet waren. Mar Iii wendete sogleich den größeren Theil der Ordensgüter (Gesammtwerth 7^- Millionen) dem Stiftungsfonde für die ge- lehrten Schulen zu. Auch für diese wurde durch Heinrich Braun ein neuer Studienplan entworfen, der die Bildung der Jugend durch Einführung in den Geist der alten Klassiker anbahnte. Das Lehramt wurde seitdem nicht mehr ausschließlich einer Klasse von Männern anvertraut, sondern man wählte hiefür jeden fähigen Mann, der sich vorfand. Die neue Einrichtung der gelehrten Schulen fand manchen Widerspruch, doch Mar Iii änderte deshalb die getroffenen Anordnungen nicht. — Im Jahre 1769 ordnete er auch ein Büchercensur-Collegium an, aber keineswegs in einem der wissenschaftlichen Forschung hemmenden Sinne, sondern lediglich dazu, frivolem Uebermuthe zu steuern. — Aus religiösem Gebiete wirkte Mar Iii dadurch, daß er in Rom eine Verminderung der Feiertage erwirkte und zur Bildung guter Prediger förmliche Preisaufgaben stellen ließ. Auch die Kunst blieb vou Max Iii nicht unbedacht. Er- gründete eine Maler- und Zeichnungs-Akademie und machte die (von Herzog Albrecht V angelegte und vor: Max Ii Sattler, bayer. Geschichte. Q()
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