1868 -
München
: Lindauer
- Autor: Sattler, Maximilian Vincenz
- Auflagennummer (WdK): 1
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1868
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht, Gymnasium
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Bayern
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Bayern unter Maximilian Iii Joseph.
hätten, Anstellung im Staatsdienste finden sollten. Jckstadt
und der aus dem Kloster Tegernsee in den kurfürstlichen
geistlichen Rath berufene Heinrich Braun suchten auch die
deutschen Schulen zu mehren und zu heben und die sich
anreihenden Anstalten in gutem Stande zu erhalten.
Der deutschen Schulen gab es bis daher auf dem Lande
nur wenige, und selbst diese waren meistens nur Winterschulen,
von Einsiedlern, Leinwebern, Maurern, mitunter auch von Hirten
besorgt. Die deutsche Sprache wurde selbst in den lateinischen
Schulen sehr vernachlässigt. Heinrich Braun, ein kenntniß-
reicher und erfahrner Mann, entwarf einen neuen Schulplan für
die deutschen Schulen, schrieb (1765) die erste deutsche Sprach-
lehre in Bayern, ein deutsches Wörterbuch und andere
zweckmäßige Lehrbücher und ließ solche auch vou Anderen abfaßen.
In München wurde eine Musterschule errichtet, in welcher die
angehenden deutschen Schullehrer für ihren wichtigen Beruf sowohl
die erforderlichen Kenntnisse, als eine gute Lehrmethode erhalten
sollten. — Ebenso würden die lateinischen Schulen, die
Gymnasien und Lyzeen von dem Kurfürsten und seinen Rath-
gebcrn sorgfältig bedacht. Dich erwies sich besonders in dein
Zeitpunkte höchst wohlthätig, als Papst Clemens Xiv (1769 —
1774) int Jahre 1773 den Orden der Jesuiten aushob, von
welchem seit langer Zeit die gelehrten Schulen geleitet waren.
Mar Iii wendete sogleich den größeren Theil der Ordensgüter
(Gesammtwerth 7^- Millionen) dem Stiftungsfonde für die ge-
lehrten Schulen zu. Auch für diese wurde durch Heinrich Braun
ein neuer Studienplan entworfen, der die Bildung der Jugend
durch Einführung in den Geist der alten Klassiker anbahnte. Das
Lehramt wurde seitdem nicht mehr ausschließlich einer Klasse von
Männern anvertraut, sondern man wählte hiefür jeden fähigen
Mann, der sich vorfand. Die neue Einrichtung der gelehrten
Schulen fand manchen Widerspruch, doch Mar Iii änderte deshalb
die getroffenen Anordnungen nicht. — Im Jahre 1769 ordnete
er auch ein Büchercensur-Collegium an, aber keineswegs in einem
der wissenschaftlichen Forschung hemmenden Sinne, sondern lediglich
dazu, frivolem Uebermuthe zu steuern. — Aus religiösem Gebiete
wirkte Mar Iii dadurch, daß er in Rom eine Verminderung
der Feiertage erwirkte und zur Bildung guter Prediger
förmliche Preisaufgaben stellen ließ.
Auch die Kunst blieb vou Max Iii nicht unbedacht. Er-
gründete eine Maler- und Zeichnungs-Akademie und
machte die (von Herzog Albrecht V angelegte und vor: Max Ii
Sattler, bayer. Geschichte. Q()