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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 329

1868 - München : Lindauer
329 Bayern unter Karl Theodor. Den erfreulichen Fortgang, den unter Karl Theodors Negierung die Künste des Friedens nahmen, hemmten mit einem Male die stürmischen Ereignisse, welche durch den Ausbruch der französischen Revolution (1789) über Deutschland hereinbrachen. Karl Theodor, welcher bald nach dem Beginne dieser Revo- lution zwei Mal nacheinander, nämlich nach dem Tode des Kai- sers Joseph Ii (f 1790) und seines Bruders und Nachfolgers Leopold Ii (-s 1792), die Stelle eines Verwesers des deutschen Reiches versah, war anfänglich der Meinung, Deutsch- land solle die strengste Neutralität beobachten. Als aber (20. April 1792) Frankreich selbst den Krieg gegen das deutsche Reich und den Kaiser Franz Ii (1792 — 1806) unter dem nichtigen Vor- wände erklärte, daß die französischen Emigranten und das Aus- land einig seien, mit deutschen Truppen die absolute Monarchie in Frankreich wieder einzuführen, stellte auch Bayern sein Con- tingent zur Vertheidigung des deutschen Vaterlandes. Die kur- pfälzischen Länder jenseits des Rheines, die Rheinpfalz, Jülich und Zweibrücken, kamen zuerst (1792—1795) in die Gewalt der Feinde. Im Jahre 1795 fielen Düsseldorf und Mann- heim, und im Jahre 1796 näherte sich eine Abtheilung der Franzosen unter dem General Jourdan der Ob er Pf alz, eine andere unter dem General Moreau dem Gebiete Altbayerns. Jourdan rückte nach einem hartnäckigen Gefechte in Amberg ein und suchte von da aus rasch vorzudringen. Aber der Erz- herzog Karl, ein Bruder des Kaisers Franz Ii, erschien an der Spitze frischer Truppen, schlug (22. August 1796) Jourdans rechten Flügel (unter General Bernadotte, dem nachmaligen König Karl Xiv von Schweden) bei Neu markt und Deining und trieb das ganze Heer, das bei Amberg (24. August 1796) und Würz bürg (3. September 1796) neue Niederlagen erlitt, bis an den Rhein. Moreau hatte unterdessen Augsburg besetzt, die Oester- reicher bei Friedberg vertrieben, Ingolstadt belagert und war bis München vorgedrungen. Die Oesterreicher und die unter dem ausgewanderten französischen Prinzen Conds ge- schaarten Truppen warfen sich auf das rechte Ufer der Isar. Der Kurfürst mußte seine Residenz verlassen, welche Graf von
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