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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 409

1868 - München : Lindauer
409 Kurze Geschichte der Nheinpfalz. § 36. Johann Christian Joseph (1732—1733), der sich 1722 mit Marie Anna, Tochter und Erbin Franz Egons de la Tour, Herzogs von Auvergne und Markgrafen von Bergen op Zoom, und nach deren Tode (4 1728) mit Eleonore Philippine, des ^Landgrafen Ernst Leopold von Hessen-Rheinfels Tochter, verehelicht hatte (1731 >. Aus der Ehe mit Marie Anna waren zwei Kinder entsprungen, Karl Theodor und Marie Henriette, die bald nach der Geburt starb; die Ehe mit Eleonore Philippine blieb kinderlos. Johann Christian Joseph starb am 20. Juli 1733. Sein Sohn und Nachfolger 8 37. Karl Theodor (1733 — 1799) war am 11. Dezember 1724 zu Drogenbusch geboren, erbte schon im neunten Lebensjahre die Pfalz- grafschaft seines Vaters und durch seine Mutter Marie Anna das Marquisat Bergen op Zoom. Da der Kurfürst Karl Philipp aus der Linie Pfalz- Simmern-Zw eibrücken zu Neu bürg keine Nachkommen hatte, so nahm er den jungen Karl Theodor, seinen künftigen Erben, zu sich an den Hof und ließ ihn mit Sorgfalt erziehen. Im Jahre 1742 vermählte sich Karl Theodor mit Marie Elisabeth Auguste, des Erbprinzen Joseph Karl Emanuel von Pfalz-Simmern-Zweibrücken zu Sulzb ach Tochter. Am Schlüße des nämlichen Jahres (31. Dezember 1742) starb der Kurfürst Karl Philipp von Pf alz-Simmern-Zweibrücken zu Neuburg, und der Neuvermählte Karl Theodor erbte dessen Würden und Länder. Von der Natur trefflich begabt und sorgfältig gebildet erwarb sich der junge Kur- fürst am Rheine durch Milde und Freigebigkeit, durch weise Verordnungen und durch Beförderung der Künste und Wissenschaften die Liebe seiner Unter- thanen und die Achtung des Auslandes. Nach den Anleitungen des Hof- rathes Schöpflin im Elsaß stiftete er 1763 zu Mannheim eine Aka- demie der Wissenschaften, schuf außerdem eine vortreffliche Bibliothek für seinen eigenen Gebrauch, einen botanischen Garten, eine anato- mische Sammlung, eine Sternwarte für den berühmten Astronomen Maier aus dem Jesniten-Orden, eine deutsche gelehrte Gesellschaft, eine Chirurgen-, Hebammen- und Krankenwart - Schule. Im Jahre 1757 begründete er eine Z eichnungs- und Bildhauer-Akadeniie und ließ theils früher, theils später in Düss eldorf, Heidelberg, Mann- heim und dem nahe gelegenen Lustsitze Schwetzingen die herrlichsten Ge- bäude aufführen. Sein Theater, sein Orchester in Mannheim hatte europäischen Ruf, Mannheim war, wie Lessing sagte, der Sammel- platz alles Schönen, eine Vorhalle der Künste für Künstler. Fünf und dreißig Jahre hatte Karl Theodor mit Klugheit und Ruhm die kurpfälzischen Lande regiert, als ihn der Tod des Kurfürsten Maximi- lian Iii Joseph nach Bayern rief. Am 2. Januar 1778 traf er in München ein und regierte fortan Bayern und das ihm gehörige Gebiet der Rheinpfalz unter dem Namen „Kurpfalzbayern" bis zum 16. Febr. 1799, wo ein Schlagfluß seinem Leben ein Ziel setzte*). Seine Länder und Würden erbte der Pfalzgraf Max Joseph auö der Linie Pfalz-Simmern- Zweibrückcn-Birkenfeid- Bischweiler zu Bischweiler, die seit 1731 gewöhnlich die Linie „Pfalz-Zweibrücken" hieß zum Unterschiede von der Seitenlinie Pfalz-Gelnhausen. *) Die ausführliche Geschichte Karl Theodors vom Jahre 1778 bis 1799 flehe oben Sette 316 bis 331.
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