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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 422

1868 - München : Lindauer
422 Kurze Geschichte Frankens. radinischen Brüdern in den vertrautesten Verhältnissen lebte. Die Baden- berger Grafen sahen sich daher mehr und mehr zurückgedrängt und schritten von Schmähreden und Drohungen endlich zu Thaten. Von beiden Seiten rüstete man sich im Jahre 902 zum Kampfe. Adalbert brach mit seinen Brüdern aus dem Babenberg auf, fand die Konradiner gerüstet, und gleich beim ersten Zusammenstoß wurden von Adalberts Brüdern Heinrich getödtet und Adalhard zum Gefangenen gemacht. Von den Konradinern dagegen war Eberhard verwundet auf dem Kampfplatz geblieben und erlag nach wenigen Tagen seinen Wunden. Um den Bruder zu rächen ließ Geb- hard den gefangenen Adalhard enthaupten. Alsbald vertrieb Adalbert den Bischof Rudolf aus Würzburg, nöthigte Eberhards Söhne aus ihren Gütern und Lehen diesseits des Spessart zu weichen und machte sich zum Herrn aller östlichen Gegenden Frankens. Ludwig das Kind ließ darauf Fürstengericht über Adalbert halten und erklärte ihn aller seiner Güter verlustig. Zur Vollstreckung des Urtheils rückte der König selbst mit einem Heere vor Adalberts Burg Theres unweit Schweinfurt; aber den verwegenen Mann zu überwinden war unmöglich. Als Adalbert 906 die Konradiner auch aus Hessen zu vertreiben suchte, stieß er bei Fritzlar mit Konrad zusammen, der in dem sich enispinnenden Kampfe fiel. Nun ward Adalbert durch des Königs Gebot nach Tribur im Rheingau zur Verantwortung geladen. Da er der Ladung nicht achtete, ward er von dem Könige abermals in Theres umlagert, gefangen und vor seiner Burg enthauptet (906). Von den Konradinischen Brüdern überlebte keiner lange den Fall ihres Gegners. Bischof Rudolf endete schon im Jahre 908 im Kampfe gegen die Ungarn und zwei Jahre später Gebhard durch dieselben Feinde. Aber doch kam der Fall der Babenberger zumeist diesem Geschlecht zu gut. Konrads Söhne, Konrad und Eberhard, vereinten bald alle Macht in dem fränkischen Hessen, wie in den Gegenden am Rhein und Main in ihren Händen und gelangte durch die Gunst des Königs und der Geist- lichkeit zu demselben Ziele, dem die Babenberger durch Auflehnung zu- gestrebt hatten. § 4. Als Ludwig das Kind im Sommer des Jahres 911 ohne Erben starb, wählten die Großen des Reiches einhellig Konrad von Franken, den älteren Sohn des im Jahre 906 bei Fritzlar gefallenen Konrad zum deutschen Könige, denn er war dem Karolingischen Hause verwandt und schien vor Allen der Mann, das ostfränkische Reich zu retten. Als Konrad dem Tode nahe kam, ohne Kinder zu hinterlassen, empfahl er den Herzog H einrich von Sachsen zum Nachfolger, weil er diesen allein für geeignet hielt, sich allgemeine Anerkennung zu verschaffen und so die Einheit des Reiches her- zustellen. Heinrich wurde auch von den Franken und Sachsen zum König gewählt, aber Bayern und Alemannien behaupteten noch eine Zeit lang ihre Selbstständigkeit. Nach dem Tode des Königs Konrad (918) erhielt Adalbert Ii, der Sohn des vor der Burg Theres enthaupteten Babenbergers Adalbert I, um das Jahr 920 nicht blos die Markgrafschaft in Thüringen gegen die Sorben, sondern auch die im Nordgau gegen die Böhmen und zugleich die meisten Güter, welche sein Vater im Nordgau besessen hatte. Er stel im Jahre 933 im Kampfe gegen die Ungarn an der Unstrut und hatte seinen Sohn B erthold zum Nachfolger, der 982 starb und seinem Sohne Heinrich (Hezilo) Schweinfurt, Ammerthal Hersbruck und den Titel „Mark- graf vom Nordgau" hinterließ. Dieser Markgraf Heinrich unterlag in dem Kriege, den er 1002—1004 mit dem deutschen Könige Heinrich Ii, dem Heiligen, um das Herzogthum Bayern führte, erhielt aber von dem Sieger
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