1868 -
München
: Lindauer
- Autor: Sattler, Maximilian Vincenz
- Auflagennummer (WdK): 1
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1868
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht, Gymnasium
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Bayern
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Beilagen zum zweiten Zeitraum. 441
des Ptolomäus. Der letztere Name wurde späterhin abgekürzt in Lasas
oder Laia. Der Uebergang des in dem Namen Boiollemum vorkommcnden
oi (oj) in ai und dann in e oder ao (Bämi-Beheim) kommt auch in dem
Flußnamen Moiu, Mohin oder Mogiu, d. i. Main, lat. Noenus, vor.
4. Man findet: Bojoarii, Bojovarii, Bajoarii, Baioarii, Bajovarii,
Baiovarii, Bauuarii, Bavvoarii, Bavari, woraus Bayer geworden i|t, und
außer diesen findet sich noch: Bagoarii, 'althochd. Baigira, Bai gira;
mittelhochd. Beier, Beiger; neuhochd. Silier und Bayer. Die Endung
uarii oder varii kommt auch in Chattuarii aus Chatti, beit Chatten, in
Angrivarii aus Angri, den Engern, in Bipuarii, den Uferfranken und bei
andern Stämmenuameu vor. Die in der neuesten Zeit ausgesprochene Ber-
muthung, daß die Bajoarier kein Mischvolk, sondern Abkömmlinge der Bai-
carier seien, die ehedem in Basars an der oberen Elbe gegen Dacien
zu gewohnt hätten, entbehrt bis jetzt der zureichenden Begründung.^
5. Der Berg, auf welchem gegenwärtig das Schloß „Hohen-Salzburg"
steht, hieß vormals der „Schloßberg", später der „Nonnenberg"; die Fort-
setzung des „Nonnenbergs" gegen das Kloster St. Peter hin führt den
Namen „Mönchsberg".
Zum zweiten Zeitraum gehörig non Ziffer 6-20 incl.
6. Die Avaren waren ein wildes Reitervolk hunnischen Ursprungs, das
von der Wolga und dem Ural her gekommen war.
7. Unter dem Namen „Franken" erschienen ursprünglich zu beideu
Seiten des Niederrheins mehrere deutsche Volksstämme, unter denen sich die
Salier an der Assel in den Niederlanden und die Repuarier an den
Ufern des Niederrheins besonders hervorthaten. Nachdem der weströmische
Kaiser Houorius die Legionen vom Rheine zur Beschützung Italiens ab-
gerufen hatte, breiteten sich die Franken im nördlichen Gallien weiter aus,
griffen sodann unter ihrem zwanzigjährigen Könige Chlodwig aus dem
Hause der Merovinger die letzten Ueberresto der römischen Herrschaft in Gallien
an und besiegten den römischen Feldherrn Syagrius bei Sois so ns (486).
8. Daß Garibald ein Frauke gewesen, kann aus der Stelle des Banlus
viaoonus l. I. e. 21, wo gesagt wird, daß Chlotar die Waldrade uni ex
suis, qui dice batur Garibald, zur Ehe gegeben, nicht gefolgert wer-
den, denn die Worte uni ex suis sagen weiter nichts, als daß Garibald ein
dem Chlotar alliirter Heerführer gewesen sei. Die angesehensten Forscher
nennen Garibald einen Agilolsinger, und leiten dieses Geschlecht so ab, wie
die auf Seite 442 angebrachte genealogische Tafel zeigt.
9. Die Longobardischen Könige zur Zeit Garibalds I und seines Nach-
folgers Tassilo I:
* * *
Wacho, der neuntes?)
König der Longobarden.
Waldrade; 1. Gemahl:
der Frankenkönig
Theodoald;
2. Gemahl.:
Garibald, Herzog
von Bajoarien.
Audoin, der zehnte
König der Longobarden.
Alboin, der eilfte
König der Longobarden,
ch 574. 1. Geniahlin:
Klotsinde, d. fr. Königs
Chlotar I Tochter.
2. Gemahlin: Rosa-
munde, des Gcpiden-
königs Kunimund
Tochter.
Kleph (Klcpho, Cleve),
der z w ö lfte König der Longo-
barden (574—575); Geniahlin:
Messona.
Autharis, der dreizehnte
König der Longobarden (585—
591); Gemahlin: Thcodelinde,
des baj. Herzogs Garibald I
Tochter. Diese vermählte sich
nach Autharis Tode mit
Agilulf, Herzog von Turin,
der den longobardischen Thron
von 591—616 inue hatte.