Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 455

1868 - München : Lindauer
455 Beilagen zum fünften Zeitraum. fragt, äußerte, daß Galeazzo keineswegs ein Freund Ludwigs sei, sondern ein geheimes Einverständniß mit dem Papste unterhalte. Als Ludwig eines Tags bei ihm zur Tafel saß, starb Stephan, des Galeazzo jüngster Bruder, plötzlich au einem Tranke, den er als Mundschenk Ludwigs diesem eben überreichen wollte. Als hierauf Marco Visconti gegen seinen Bruder Galeazzo aussagte, daß dieser den Gifttrauk gemischt, ließ Ludwig den Galeazzo mit seinem Sohne Azzo und seinen zwei Brüdern Johann und Luchin auf die Eitadelle nach Monza bringen. 53. Schon während ihres Aufenthaltes in Rom hatten die Prinzen Rudolf Ii und Rupert I ihrem Oheim (14. April 1328) klagend geäußert, daß ihnen dem Münchner Vertrag vom Jahre 1313 zufolge der väterliche Besitz erst nach dem dereinstigen Ableben Ludwigs zukommen solle. Als Ludwig, deren Beistandes bedürftig, ihnen in einer Urkunde die Herausgabe ihres Erbes verheißen, so bald durch Schiedsrichter die Feststellung des ihnen gebührenden Antheils erfolgt sein würde (Rom 14. April 1328), war Rudolf Ii mit dieser Urkunde nach Bayern geeilt und hatte nach längerem Aufenthalte im Nordgau und zu München einen Theilungs- Entwurf zu Stande gebracht. Die in der Urkunde von Rom für beide Theile bestimmten Schiedsrichter waren: Heinrich von Gumppenberg, Heinrich von Sur, Heinrich Truchseß von Sulzbach, Heinrich der Eysolzrieder, Dietrich von Chürn, Weigl von Trausnitz, Heinrich der Preysinger von Wolnzach, oder, wenn derselbe nicht im Lande sein sollte, Otto von Greifenberg. 54. Der Tod Friedrichs des Schönen, welcher am 20. Januar 1330 eintrat, und die Rüstungen, welche die vom Papste aufgereizteu Söhne Friedrichs des Schönen Vornahmen, vereitelten den beabsichtigten Zug. 55. Der erste Stiftungsbrief ist nicht mehr vorhanden. Aus einem Consens des Königs Johann von Böhmen vom Jahre 1330 ist aber ersicht- lich, daß der Kaiser den ganzen Ammergau, über den bisher das Kloster Steingaden Vogteirechte hatte, zu der Stiftung bestimmt und deshalb den Ammergau, welcher bis dahin Reichs gut war, mit Einwilligung der Kur- fürsten in ein Allod verwandelt habe. In der Folge schenkte er noch die Hofmarken Peitingau und Mähringen dazu. An der Stelle, wo das Kloster gebaut wurde, stand früher ein römisches Castrum und später die Zelle Ettikos. Bei Ausgrabung des Bodens zur Gruudfeste (April 1330) fand man in der Tiefe acht Leichname, und als man in der Folge, wo ein Theil des Gebäudes einstürzte, noch tiefer grub, fand man weitere neun Leichen, wahrscheinlich ans den Römerzeiten. Nach dem Tode Ludwigs des Bayern zogen dessen Söhne den größten Theil der Einkünfte dieses Stiftes an sich und ließen nur so viel übrig, daß sich die Mönche halten konnten. Später wurde zu Ettal eine Ritter-Akademie (Erziehungs-Anstalt für Adelige) er- richtet, neben welcher das Kloster fortbestand. 56. Den ersten Verdacht erregte Johann dadurch, daß er seinen zweiten Sohn Johann Heinrich mit Margaretha Maultasche vermählen ließ, wodurch er Kärnthen, Krain und Tyrol mit seinem Reiche zu verbinden dachte; dazu kam noch, daß fein ältester Sohn Karl in Pavia seine Residenz aufschlug und überall das Gerücht begünstigte, daß er zum König von Italien bestimmt sei.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer