1868 -
München
: Lindauer
- Autor: Sattler, Maximilian Vincenz
- Auflagennummer (WdK): 1
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1868
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht, Gymnasium
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Bayern
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Beilagen zum fünften Zeitraum.
mit Riemen an den Sattel gebunden war. Nachdem diese entfernt worden,
rannten beide so stark gegen'einander, daß der Pole 12' weit hinter seinen
Gaul mit blutendem Munde in den Sand fiel. Der Pole entfernte sich und
ritt, ohne Abschied zu nehmen, am andern Tag in aller Frühe davon.
77. Die ursprüngliche Dotation des Herzogs lautete auf 11 Stipendiaten,
welche die elf großen Städte des Landes: Landshut, Ingolstadt, Lau-
ingen, Wasserburg, Burg hausen, Schärding, Braunau, Oet-
ting, Wem ding, Hilp oltstein und Weißen Horn zu präsentiren hatten.
Tie Wahl eines Regens und die Oberaufsicht hatte die Artistenfakultät. Der
erste Regens war Georg Schwebermaier, Sohn eines Bauern von Alt-
heim bei Landshut. Außer dem Herzoge stifteten auch Privatleute ähnliche
Stipendien: der Theologieprofessor Zingl zwei, Johann Widmann, ein
Bürger aus Ingolstadt, eines, der erste Regens dieses Collegiums, Georg
Schwebermaier, drei, Johann Permeter von Adorf zwei.
78. Die Angabe des Ludwig Adolf Kohn, Privatdocenten der Ge-
schichte an der Universität Göttingen, daß dem Herzog Georg dem Reichen
vor seiner Tochter Elisabeth ein Sohn, Ludwig, geboren worden sei,
der int Jahre 1500 gestorben, beruht jedenfalls auf einem Jrrthum, denn die
Ehe Georgs mit Hedwig wurde erst am 15. November 1475 geschlossen
und Eisabeth schon im Jahre 1476 geboren. Sollte dem entgegengehalten
werden, daß Ludwig und Elisabeth Zwillinge gewesen sein können, so
bliebe noch immer unerklärlich, warum der Herzog im Jahre 1496 mit Um-
gehung se».eö Sohnes Ludwig seine Tochter Elisabeth als Erbin seiner
Länder bestimmt hätte. Die meiste Wahrscheinlichkeit hat die Bermuthung
für sich, daß dem Herzoge Georg erst nach der Vermählung seiner Tochter
Elisabeth mit Rupert von der Pfalz (10. Februar 1499) ei» Sohn ge-
boren wurde, der bald nach der Geburt (1500) starb. S. Koh n s Stamm-
tafeln zur Geschichte der europäischen Staaten, I. Heft Tafel 46. Braun-
schweig C. A. Schwetschke und Sohn 1864.
79. Die Theilung wurde in folgender Weise festgesetzt:
a) Die Prinzen Ott Heinrich und Philipp erhielten: Neu bürg
a. d. Donau, Lauingen, Höchstädt, Gundelsingeu, Monheim, Hiltpoltstein,
Heideck, Allersberg, Graisbach, Reichertshofeu, Weiden, Bloß, Vohenstrauß,
Burgheim, dann Sulzbach, Burglengenfeld, Regenstauf, Kalmünz, Hemau,
Velburg, Schmidtmühlen, Laber, Veratzhausen, Luppurg, Schwandorf und
Parkstein; Albrecht Iv übernahm 185,000 Gulden Schulden auf diese Be-
sitzungen, die bis 1542 in jährlichen Fristen zu 9250 Gulden abbezahlt
wurden;
b) an Oesterreich kamen: Ratteuberg mildem Zillerthal, Neuburg
am Inn, Kufstein, Kitzbühel, die schwäbischen Grafschaften Kirchberg, Weißen-
horn, Marstetten, die Vogteien über Salzburg und Passan, über die Klöster
Monsee und Formbach, über Kloster Königsbrun in Schwaben, dann die
Juden in Regensburg, der Weißenburger Reichsforst, die Herrschaft Spitz in
Oesterreich, die Landvogtei Hagenau im Elsaß über 10 Städte und 60 Dörfer,
Osfenburg, Gegenbach und Zell in der Ortenau;
c) an die Reichsstadt Nürnberg: Altdorf, Petzensteiu, Velden, Hers-
bruck, Lauf, Reichencck, Höhenstein, Stirberg, Haimburg, Dainschwang,
Hensenfeld, die Vogteien über die Klöster Engelthal, Gnadenberg, Weißenohe;
ck) an Herzog Ulrich I von Württemberg: die Herrschaft Heiden-
heim an der Brenz, Schloß Helfenstein bei Geißlingen und dazu mehrere
Orte der Rheiupfalz;
e) der Markgraf Friedrich von Brandenburg behielt Freistadt, dew
Graf von Oett tilgen erhielt die verpfändete Grafschaft Baldern zurück. *
Das übrige bayerische Land verblieb dem bayerischen Herzoge Albrecht Iv.