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1804 -
Braunschweig
: Verl. der Schulbuchh.
- Autor: Raabe, Heinrich August
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
Zustand des west-römischen Reichs. 2z?
len und mächtigen Feinden umgeben und den Angriffen der.
selben ausgesetzt.
V. Die Regierungsverfassung war monar-
chisch-despotisch. Allein die Einwohner der Stadt Rom,
bei denen noch ein Ueberbleibsel des alten Senats übrig
war, wollten auch noch immer Theil an der Herrschaft
nehmen und die Defehlshaber der Kriegsvölkcr nebst den
Statthaltern in den Provinzen befolgten die Befehle ihrer
Kaiser nur so weit, als es mit ihren persönlichen Vorthei-
len übereinstimmte, besonders maßten sich die Soldaten
ein entscheidendes Ucbergewicht an.
Vi. Da» Christenthum war herrschende Reli-
gion, aber e« war nicht mehr die Religion, welche Chri-
sius und die Apostel gelehrt halten, sondern größtentheil«
Ceremoniendicnst. Man hatte schon eine Menge jüdischer
und heidnischer Religionsgebräuche angenommen und solche
auch noch mit neu erfundenen vermehrt. Die christlichen Leh-
rer stellten jetzt die Beobachtung des äußerlichen Gotterdien-
sie«, als da» einzige Mittel zur Erlangung der Seeligkeit
vor und zwangen die Gläubigen mit Gewalt dazu. Man
ehrte nicht blos das Andenken an die sogenannten Heili-
gen, sondern stellte auch die Bildniffe derselben dem Volke
zur Anbetung auf. Die Anzahl derselben, der Reliquien,
erdichteter Wunderwerke und Wallfahrten wurde täglich
größer und die Meynung, daß man durch Gaben und
Opfer an Heilige, an Priester und Gotteshäuser, und durch
körperliche Büffungen von den Folgen lasterhafter Hand-
lungen befreiet werden und die Gnade Gottes verdienen
könne, wurde ein Lehrsatz des Glaubens. — Daneben
herrschten jetzt unter den Chrisirn, oder vielmehr unter den
Lehrern derselben, große Uneinigkeiten über Glaubensleh-
ren. Denn jemchr neue Glaubenssätze erdacht wurden und