1804 -
Braunschweig
: Verl. der Schulbuchh.
- Autor: Raabe, Heinrich August
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
248 ' Herrschaft der Longobarden.
alle Deutsche, welche sich römischer Provinzen bemache
tiaten. Sie bestanden aus freien Männern. Was sie
eroberten, theilren sie unter sich und jeder war in seinem
Eigenkhum freier Herr. Ihre Könige wurden ge-
wählt und durften, ohne Einwilligung der Großen ihre«
Volks, der freien Herren und Anführer, nichts unterneh-
men.— Die freien Herren vertheilten oder verlie-
hen das ihnen zur Beute gewordene Land wieder unter
ihr Gefolge, oder Geleit. Aus diesem Geleit (Beglei-
tern) entstanden die Lehnsleute, oder Lehnüinhabcr, welche
ihren Lehnsherren gewisse Pflichten, besonders Kriegsdienste
für den Nießbrauch der ihnen verliehenen Güter (bene-
ilcia) leisten mußten.— Ucberdieß fetzte Alboin in seine
eroberten Landschaften und Städte Herzoge und Gra-
fen, denen die Besorgung des Kriegsdienstes (Heerbann)
und die Verwaltung der Gerechtigkeit übertragen wurde.
Diese Aemter wurden auch wohl den Söhnen, oder
Verwandten, wenn:f¡^ dazu fähig waren, gelassen und
wurden dadurch endlich erblich.— Aus allen diesen
entstand die sogenannte longobardische Lehnüver,
fassung, welche nachher für ganz Europa wichtig
war. —
Iv. Alboins Nachfolger im longobardischen Reiche
hatten beständig mit den Griechen, welche im Besitz
Unteritaliene und eines Theils von Mittelitalien, gewisser-
maßen auch der Stadt Rom waren, zu kämpfen — zu-
gleich aber auch mit ihren eigenen Lehntrage rn und
Statthaltern. Denn diese fingen bald an, sich in den,
ihnen übertragenen Lehngütern, Aemtern und Würden, un-
abhängig machen zu wollen, welches auch vielen gelang
und woraus in der Folge die verschiedenen Herzöge, Gra-
sen, Markgrafen w. in Italien entstanden find.
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