1804 -
Braunschweig
: Verl. der Schulbuchh.
- Autor: Raabe, Heinrich August
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
Philipp Ui. Philipp Iv.
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Philipp Iii, der Kühne, (127;), — theilte zuerst
Adels briefe aus, welche» sehr zum Nachtheil der alten
Familien gereichte — und erhob überhaupt da- königliche
Ansehn dergestalt, daß Widerlegung seiner Vasallen schon
Verbrechen der beleidigten Majestät genannt wurde. E»
wurde nun Grundsatz, daß ein König von Frankreich Mo-
narch (einziger Gebieter) in seinem Lande sey.
Philipp Iv, der Schöne, (1255), fetzte die Ver-
größerung der königlichen Macht mit List und Beharrlich-
keit fort. Er schaffte die Weiberlehne ab, wieß dem Par-
lament— (einem Ueberbleibsel von der Versammlung
der Stande, ohne deren Zustimmung die Könige eigentlich
nichts unternehmen durften.) — seinen beständigen Sitz
zu Paris an, errichtete auch ein zu Toulouse, zog da»
Münzrech t der einzelnen Vasallen, al» ein Regal an sich
und vermehrte die königl. Einkünfte durch Erhöhung der
Steuern,.welche er auch auf die Geistlichen ausdehnte.—
Hierüber gerielh er mit dem Papst in Streit. Boni-
facius Viii belegte ihn mit dem Banne. Aber Philipp
ließ dagegen durch einen Convent seines Reichs, wo-
bei nicht allein dis Geistlichen und der Adel, sondern
auch Abgeordnete der Städte (also zum ersten-
male in Frankreich — drei Stande) erschienen, sein
Verfahren bestätigen, ließ durch seine Gesandte Nogaret
und Kolonna den Papst selbst züchtigen, zwang sogar des-
sen Nachfolger, Klemens V, den päpstlichen Sitz nach
Frankreich zu verlegen; auch hob er mit dessen Zustim-
mung den reichen und mächtigen Orden der Tempel-
herren auf. Durch seine Vermahlung mit der Prinzessin
Johanna von Navarra brachte er dieses Königreich an
sich, wiewohl mit Widerspruch der spanischen Könige.
Ludwig X, der Zänker, (1314)/ de» vorigen