1831 -
Nürnberg
: Bauer und Raspe
- Autor: Meynier, Johann Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
fcn und Lebensmittel auf fünfzehn und noch mehr Tage zu
tragen^ sondern auch eine Menge Geräthe, z. B. einen Topf/
ein Beil, eine Säge/ einen Spaten/ eine Haue, eine Sense,
eine Kette, und oft schleppte jeder noch überdieß drei, vier,
ja zuweilen zwölf Palissaden mit sich. Gewöhnlich wog das
Eepäcke der römischen Soldaten über 60 Pfund, und damit
mußten sie ieden Tag ihre zwanzig römische Meilen, oft noch
mehr, zurücklegen. Zelten, Handmühlen und anderes schwe-
res Gepücke wurde aber von Lastthieren getragen.
89.
Belagerungen feindlicher Städte. Belage-
rungsgeschütz. B allste. Catapulte. Wän-
de l t h ü r m e.
Die Belagerungsarbciten der Alten waren äusserst müh-
sam im Vergleich der unsrigen; auch lagen die Belagerungs-
heere viel langer, oft Zahre lang vor den feindlichen Städ-
ten, wenn es ihnen nicht gelingen wollte, sie zu überrum-
peln, ihre Thore zu untergraben, oder ihre Mauern zu über-
steigen. Waren die Mauern nicht besonders hoch, so bildeten
die Krieger, enge an einander geschlossen, ein Viereck, be-
- deckten den Kopf mit ihren Schilden, und machten damit ein
so festes Dach, daß andere eben so mit ihren Schilden be-
deckte Krieger ans diesem Schilddache festen Fuß fassen, und
auf den Köpfen ihrer Waffenbrüder den Feinden naher kom-
men, sie vertreiben, und die Mauern ersteigen konnten. Ein
solches Schilddach hieß bei den Römern Testudo. Es war
so fest, dass man mit Wagen und Pferden darüber wegfah-
ren konnte. Aber auch das hölzerne Dach, unter welchem
die Soldaten zum Schutze gegen das feindliche Geschoß ar-
beiteten, wenn Graben auszufüllen und Walle aufzuwerferl
,L 2