1836 -
Leipzig
: Baumgärtner
- Autor: Fiedler, Franz
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
vor Numa hatten die Städte Veji, Tibur und Tuskulum khre Salier.
In Rom übergab ihnen der König die Obhut über den heiligen, vom
Himmel gefallenen Schild, An eile, welcher zu den Reichskleinodien
gehörte. Damit er nicht verloren ginge, ließ Numa durch den Schmid
Mamurius Veturius noch elf andere Antillen nachbilden, wofür der
Künstler zur Belohnung seinen Namen in die salischen Gesänge einschalten
durfte. Es sind diese Denkmäler altrömischer Sprache und Poesie bis auf
wenige Bruchstücke untergegangen. Au Ouintilians Zeit (im 1. Jahrh.
n. Ehr.) verstanden kaum noch die Priester diese Lieder gehörig. Be-
rühmt waren auch die reichen Mahlzeiten der Salier, daher dapes,
epulae Saliares.
Die Fecialen machten das siebente Priestercollegium aus, die
Numa nach dem Beispiele der Acquicoler oder Ardeaten einsetzte, um
nach gewissen Vorschriften Krieg anzukündigen, Bündnisse und Frieden
zu schließen, so wie über deren Beobachtung und über die Heilighal-
tung des Eides zu wachen. Sie waren priesterliche Herolde, die im
Namen des Staates handelten. Das achte und höchste Collegium
bildeten die Pontifices, Brückenbauer, weil zu ihren Geschäften auch
die Sorge für die Ausbesserung der Pfahlbrücke über die Tiber gehörte.
Weil diese aber erst unter dem spätern Könige Ancus erbaut wurde,
so muß auch erst nach Numa jener Name entstanden seyn. Sie waren
Lehrer, Vorsteher, Bewahrer und Ausleger aller Ceremonien und Reli-
gionssachen. Alle bürgerlichen Obrigkeiten und Priester waren ihrer
Prüfung unterworfen und sie entschieden alle heiligen Rechtsfälle zwi-
schen Privatleuten, Staatsdienern und Priestern. Sie selbst waren
keinem Gerichte, keiner Strafe unterworfen und gaben weder dem
Senate noch dem Volke Rechenschaft. Sie selbst ergänzten ihr Colle-
gium, dessen Vorsteher der Pontifer Marimus war, den die Curiat-
comitien zur Zeit der Republick ernannten. Er hatte die Staatsjahr-
bücher (daher Annales maximi genannt) zu führen; unter seiner
Aufsicht standen alle Priestercollegien und das der Vestalinnen; über-
haupt das ganze Religionswesen.
Nächst der Religion war besonders der Ackerbau ein Gegenstand
der besondern Fürsorge des Königs. Er vertheilte das Ackerland um
Rom in Bezirke (pagi) und setzte über jeden einen Aufseher, der das
Feld öfters besuchen, die gut oder schlecht gebauten Fluren bezeichnen
und dem Könige darüber berichten mußte, der dann die Fleißigen be-
lohnte, die Trägen bestrafte. Um jedem Bürger den Besitz seines
Feldes zu sichern, weihete Numa alle Grenzsteine (terwim) dem Ju-
piter Terminalis, und stiftete das Fest der Terminalien, welches die
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