1836 -
Leipzig
: Baumgärtner
- Autor: Fiedler, Franz
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
Geschenke nach Rom, konnte aber nur einen Waffenstillstand auswirken.
Pyrrhus ging nach Sicilien hinüber und nahm den Karthagern fast alle
ihre Eroberungen auf der Insel. Wahrend er ihr letztes Bollwerk,
Lilybaum, belagerte, fielen die Syrakusaner, die er durch seine Herrsch-
sucht beleidigt hatte, von ihm ab, und dringend ersuchten ihn die von
den Römern bedrängten Tarentiner und Samniter zur Rückkehr. Da
er sich in Sicilien nicht mehr halten konnte, schiffte er im I. 276 ab,
wurde aber von den Karthagern beim Auslaufen geschlagen, verlor viele
Schiffe, und gelangte, im Kampfe mit den Mamertinern schwer ver-
wundet, endlich nach Tarent. Noch einmal kämpfte er im folgenden
Jahre bei Benevent gegen den Consul Manius Curius Dentatus,
wurde aber besiegt und nach Tarent zurückgeschlagen. Hier ließ er
unter seinem Feldherrn Milo eine Besatzung zurück und schiffte sich
nach Epirus ein. Milo übergab den Römern nach kurzer Belagerung die
Stadt im Jahr 272» Die Karthager, welche damals als römische
Bundesgenossen eine Flotte in der Nahe liegen hatten, waren dm
Tarentiuern zu Hülfe gekommen und hatten dadurch den Vertrag ver-
letzt. Die Römer beschleunigten daher die Einnahme der Stadt,
damit sie nicht eine Beute der Karthager würde, und bewilligten ihr
Frieden und Freiheit. Noch dauerte einige Jahre der Krieg gegen die
Völkerschaften des untern Italiens fort, aber es war ein vergeblicher
Kampf um die alte Freiheit. Mit der Einnahme Brnndusiums, der
Hauptstadt der Sallcntiner, im I. 266 war Italiens Eroberung vol-
lendet; die Samniter, Lukaner, Bruttier, Picenter erkannten Roms
Hoheit an; auch die Etrusker, Gallier und Umbrer wagten nicht mehr
die Waffen zu ergreifen. Die Schlacht am See Vadimonius hatte im
Jahr 283 die Macht der italischen Gallier gebrochen. Die Senonen,
welche ein römisches Heer gänzlich aufgerieben hatte, waren nach der
Verwüstung ihres Gebiets durch den Consul P. Dolabella fast ganz
vertilgt; die geschlagenen Bojer erhielten Frieden.
Pyrrhus, der aus Italien eine Armee, aber kein Geld mitgebracht
hatte, mußte sogleich auf neue Kriegsunternehmungen denken, um
durch den Krieg seine Soldaten zu ernähren. Er fiel daher in Mace-
donien ein, plünderte und nahm Städte, und schlug den König Anti-
gonus, dessen Kraft durch die furchtbaren Einfalle der Gallier unter
Brennus geschwächt war. Diese Gallier oder Galater gingen im
I. 278 nach Kleinasien und ließen sich in Phrygien nieder. Kaum
hatte Pyrrhus festen Fuß in Macedonien gefaßt, als ihn Kleonymus,
ein Prinz vom Königshause in Sparta, dahin rief, denn sein Neffe
Areus hatte ihn vom Throne verdrängt. Mit 25,000 Mann Fußvolk,