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1. Geschichte der Römer - S. 130

1836 - Leipzig : Baumgärtner
150 tritt den Jnsubrern vereinigt hatten. Der Consul M. Claudius Marcellus erreichte in Eilmärschen diesen Heereshaufen bei Clasti- dium am rechten Ufer des Po, jetzt Chiastezzo, unweit Pavia. Ehe noch sein kleines meist aus Reiterei bestehendes Heer rasten konnte, griffen die Grasaten mit Ungestüm an. Geschickt entwickelte Marcellus seine Reitereigeschwader zum Angriff. Sein Pferd wurde aber von dem wilden Geschrei der Feinde scheu und riß ihn mit Gewalt zurück. Damit diese Wendung nicht als ein Vorzeichen des Unglücks von seinen abergläubigen Soldaten betrachtet würde, riß er das Pferd selbst herum und betete gegen die Sonne. Denn beim Gebete sich umzudrehen war Sitte der Römer. Als Viridomar den römischen Feldherrn erblickte, eilte er, die Lanze schwingend, auf ihn zu, Marcellus aber sprengte ihm entgegen, stieß ihn mit der Lanze vom Pferde, und gab ihm den Todesstoß. Des Gefallenen Rüstung, die von Silber, Gold und Purpur in alle Farben spielend blitzte, weihete der Sieger, wie er gelobt, dem Juppiter Feretrius als die dritte Fürstenbeute (spolia opima). Die Gallier, durch den Fall ihres Führers bestürzt, wurden von den römischen Reitern in die Flucht geschlagen. Hierauf belagerte Marcellus mit dem andern Consul Mediolanum, der Jnsubrer Hauptstadt, und eroberte sie nach hartnäckiger Belagerung; auch die übrigen Städte Galliens ergaben sich auf Gnade den Siegern. In Rom erregte die glückliche Beendigung dieses gefährlichen Krieges solche Freude, daß man dem Apollo ein gol- denes Mischgefäß (Krater), fünfzig Pfund schwer, nach Delphi schickte. Marcellus hielt einen glänzenden Triumph, wo er auf seinem Vier- gespann die prächtige Rüstung, mit dem Waffenschmuck auf einer Stange sie emporhaltend, unter dem Jubel und Gesänge seines geschmückten Heeres, in glänzendem Aufzuge durch die Stadt zur Schau trug und das Weihgeschenk im Tempel des Gottes aufstellte. Um die Eroberungen am Po zu sichern, legten die Römer die Ko- lonien Cr emo na und Placentia an, weshalb die benachbarten Bojer bei der Annäherung Hannibals wieder zu den Waffen griffen und die ganze Gegend in Schrecken und Aufruhr setzten. Die Siege der Karthager vernichteten auf einige Zeit wieder die römische Herrschaft in diesen Gegenden. Die Halbinsel Istrien, deren Bewohner Illyrier waren und See- räuberei trieben, wurde zwar im I. 221 zuerst angegriffen, aber ohne Erfolg, wie es scheint. Die Jstrier widersetzten sich nach 182 der Gründung der Kolonie Aqui eja, und wurden erst nach einer großen Niederlage und nach der Eroberung ihrer Städte im Jahr 177 völlig unterworfen.
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