1836 -
Leipzig
: Baumgärtner
- Autor: Fiedler, Franz
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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sie in Spanien, ans dessen Behauptung Karthago seine ganze Kraft
verwendete, nöthiger gebraucht wurde. Auch konnte dem ohne Unter-
stützung gelassenen Sieger das Schutz- und Trutzbündniß nichts helfen,
das er mit dem macedonischen Könige Philipp Iii. nach dem
Siege bei Canna abgeschlossen hatte, wornach beide Theile die Römer
als gemeinschaftliche Freunde betrachten, den Krieg in Italien mit ver-
einten Kräften fortsetzen und nur Frieden schließen sollten unter Bedin-
gungen, die für beide Theile gleich annehmlich waren. Auch sollte der
aus Pharos vertriebene Fürst Demetrius, der sich an Philipps Hofe
damals aufhielt und diesen besonders zum Kriege mit Rom reizte,
wieder in sein Reich eingesetzt werden. Sobald die Römer diese Ver-
bindung erfuhren, eilten sie, dem neuen Feinde zuvorzukommen, der
sich schon der Stadt Oricum bemächtigt hatte und Apollonia belagerte
(beides Städte an der Italien gegenüberliegenden macedonischen Küste),
weil sie nicht von den Römern abfallen wollten. Philipp wollte durch
diese Besitznahme sich einen Weg nach Italien bahnen. Allein der
Befehlshaber der römischen Flotte bei Brundusium, Marcus Vale-
rius Lavinus, eilte diesen Städten zu Hülfe, schlug die Mace-
donier aus Oricum und gelangte unbemerkt nach Apollonia. Hier
machte er in der Stille der Nacht einen Ausfall auf die sorglosen und
nachlässigen Belagerer. Die Römer drangen bis in die Mitte des
feindlichen Lagers; Schrecken und Bestürzung ergriff alle in solchem
Grade, daß Niemand an Vertheidigung dachte, sondern Alles in
wilder Flucht und Verwirrung aus dem Lager stürzte, und selbst der
König Philipp, so wie er aus dem Schlafe aufgesprungen war, fast
als ein halbnackter Flüchtling, dem nahen Flusse und seinen Schiffen
zueilte, die ihn aufnahmen. Er verlor bei diesem Ueberfalle fast drei-
tausend Mann und sein ganzes Lager mit den Belagerungsmaschinen,
welche die Appolloniaten in ihre Stadt führten, die übrige Lagerbeute
erhielten die Römer.
(Siehe die Abbildung Ns 35.)
Um den König in seinem eignen Lande zu beschäftigen, vereinigten
sich die Römer mit den unruhigen Aetolern, die sich um 284 zur
Abwehrung macedonischer Bedrückung zu einem Bunde vereinigt hatten,
mit den ausgearteten Lacedamoniern, Thraciern und Illyriern. Dieser
mußte sich daher aus> Illyrien zurückziehen und seinen Bundesgenossen,
den Achäern, welche ihren alten Bund seit 281 erneuert und ver-
stärkt hatten, zu Hülfe eilen, da sie im Peloponnes von Sparta's
Awingherrn Machanidas hart bedrängt wurden. Doch behauptete
Philipp gegen die, von den Römern nicht kräftig genug unterstützten