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1. Geschichte der Römer - S. 145

1836 - Leipzig : Baumgärtner
143 Römern einen ansehnlichen Verlust beibrachten, so erklärte Marcellus dies für Friedeusbruch und verlangte die Auslieferung der beiden pum'sch gesinnten Feldherren Hippokrates und Epicydes. Diese hatten sich aber, unterstützt von den ihnen ergebenen Truppen, in den Besitz von Sy- rakus gesetzt und zu Prätoren (Strategen) ernennen lassen. Daher brachen die Römer sogleich gegen die Stadt auf und setzten alle Be- lagerungsmaschinen gegen die Mauern in Bewegung. Syrakus war damals eine der prachtvollsten und mächtigsten Städte und konnte sich hinsichtlich ihrer Größe, Festigkeit, Schönheit der öffentlichen Gebäude, des öffentlichen und Privat-Reichthums, des Handels zur See, der Bildung in Künsten und Wissenschaften, mit Karthago, Rom, Capua und Korinth messen. Sie bestand aus fünf, zum Theil getrennten Städten, die aber mit einer über ungleiche Hügel fortlaufenden hohen Mauer umgeben waren, deren Umfang gegen sechs deutsche Meilen betrug. Syrakus soll damals 300,000 Einwohner gehabt haben. Die dem Meere zunächst liegende Stadt hieß Achra- dina, deren Mauer vom Meere bespült ward. Daneben lag der Stadttheil Tyche, benannt nach dem darin liegenden Hanpttempel des Glücks oder der Tyche. Die neue Stadt oder Ne a polis enthielt das Amphitheater und das feste Schloß Olympinm. Auf der Insel Ortygia (Nasos vorzugsweise genannt), stand der königliche Palast, späterhin Sitz der römischen Statthalter. Epipolà auf einer Anhöhe war sehr fest und bildete gleichsam die Akropolis oder Burg von Syrakus. Zur Vertheidigung dieser großen Stadt trug vorzüglich der Syra- kusier Archimedes bei, der größte Geometer und Mechaniker des Alterthums. Mit den von ihm erfundenen Kriegsgeschossen und Wurf- maschinen, die er auf der Mauer aufstellte, vereitelte er alle Versuche der Römer, sich der Stadt zu bemächtigen. Sie mußten von der Bestürmung abstehen und suchten dem Feinde bloß durch Einschließung zu Wasser und zu Lande die Zufuhr abzuschneiden. Daß Archimedes die feindliche Flotte mit großen Brennspiegeln in Brand gesteckt habe, ist ein fast vier Jahrhunderte später erzähltes Mährchen. Nach einer zweijährigen Blokade beschloß im Frühjahr 212 Marcellus einen Sturm. Er benutzte dazu die Zeit, wo man in der Stadt ein dreitägiges Fest der Diana mit Schmausereien und Weingelagen feierte. An einer un- bewachten niedrigen Stelle wurde des Nachts die Mauer erstiegen: die schlaftrunkene Besatzung überrascht und gegen Morgen von allen Truppen der Stadttheil Epipolà besetzt. Bald ergaben sich auch Tyche und Neapolis. Zwischen beiden Städten schlug Marcellus sein Lager auf, denn noch vertheidigten sich die punischen Besatzungen von 10 /
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