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1. Geschichte der Römer - S. 155

1836 - Leipzig : Baumgärtner
Geld aus ©teilten, Spanten und Karthago blieb nicht ohne Wirkung auf die Gemüther, Eroberung und Ausplünderung der Länder wurde nun das Ziel der römischen Politik. Die Leitung der auswärtigen Angelegen- heiten aber und die Bestimmung über Krieg und Frieden war größten- theils in den Händen des Senats, eines aus erfahrnen Staatsmännern und kriegserfahrenen, auch kriegslustigen Feldherren bestehenden Colle- giums, dessen Macht gegen die des Volkes im Laufe der Zeit ungemein gestiegen war. Der Geist des Senates war aber einmilirairischer; nur Kriegs- thaten führrett zu hohen Staatsämtern. Und wie jeder militairische Staat der natürliche Feind aller Nachbarstaaten ist, so war es auch Rom. Daher enthielt jeder Friedensschluß den Samen eines neuen Krieges. Auch war der römische Senat niemals darüber verlegen, Ursachen zum Kriege zu sindeu. Zur Unterjochung der Volker aber dienten vorzüglich die Tapferkeit und das Glück der römischen Waffen, die Beharrlichkeit und Festigkeit in der Ausführung, und die Anwendung der Grundsätze: niemals Frieden zu schließen, als wenn man gesiegt hat; aus jedem Kriege die Mittel zu weitern Kriegen zu ziehen; die Besiegten zu schoneni und die Trotzigen niederzukämpfen; die Feindeskräfte zu theilen, zu» hemmen und zu verttichten (divide et impera); die Volker mit dem schonen Namen der Bundesgenoffenschaft zu täuschen, sie dann immer abhängiges zu machen und endlich als Unterworfene zu behandeln. Die Länder: wurden dann Provinzen, und fomit Eigenthum des römischen Staates, welcher nach Willkühr über alle Hülfsquellen derselben an Geld und Menschen gebieterisch verfügte. Am meisten jedoch trug zur schnel- leren Erlangung der Weltherrschaft auch der Umstand bei, daß gerade die mächtigsten Staaten, Aegypten, Macedonien und Syrien inner- lich geschwächt und zerfallen, ohne Volksgeistund Einigkeit, von wort- brüchigen oder üppigen Tyrannen beherrscht, den Angriffen der Römer keinen dauernden Widerstand leisten konnten. Auch Griechenland, das einst dem großen Perserreiche widerstanden hatte, mußte, weil es uneinig und durch Partheien zerrissen war, bald erliegen. Obgleich der König Philipp von Macedonien, ungeachtet seines Bündnisses mit Hannibal, die Karthager in Italien nicht hatte unter- stützen können, so wagte er es doch, selbst nach dem im Jahr 205 mit Rom geschloffenen Frieden, nach Afrika ein Corps von 4000 Mann den Karthagern zu Hülfe zu senden. Diese Macedonier kämpften mit in der Schlacht bei Zama, wurden aber zum Theil gefangen. Dieser Friedens- bruch war dem Senat hinreichende Ursache, sogleich dem Könige den Krieg zu erklären, obgleich das Volk dagegen stimmte, das sich nur durch die Vorstellung, daß Philipp ein zweiter Hannibal, und Athen,
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