1836 -
Leipzig
: Baumgärtner
- Autor: Fiedler, Franz
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
ifm wegen seiner Verbindung mit Antiochus zu beschuldigen. Da er
sich in seiner Vaterstadt nicht mebr sicher glaubte, nahm er im Jahr 495
heimlich die Flucht, ging mit dem ersten Dunkel, von zwei Bedienten begleitet,
Zum Thore hinaus, wo schon Pferde in Bereitschaft standen, und erreichte
am folgenden Tage früh bei Thapsus sein eigenes Schloß am Meere, wo
ihn ein segelfertiges Schiff aufnahm. So schied Hannibal aus seinem
Vaterlande, das er nie wieder sah, mehr dessen Schicksal als sein eigenes
beklagend.
(Siehe die Abbildung Pi- 42.)
Nach einer glücklichen Fahrt kam er zu Tyrus an, wo er, wie in
seiner Vaterstadt, sehr ehrenvoll ausgenommen wurde. Dann reiste er
über Antiochien nach Ephesus, wo er den König Antiochus traf und
ihn in seinem Vorhaben, den Krieg zu unternehmen, befestigte. Um
diese Zeit trennten sich auch die Aetoler unter dem Strategen Tboas
von den -Römern, und riefen zu deren Verdrängung aus Griechenland
die Syrer um Hülfe. Die Römer schickten aber, um des Königs Plane
zu erforschen und seine Rüstungen anzusehen, eine Gesandtschaft nach
Ephesus, wobei auch Scipio der Afrikaner war. Dieser hatte hier häu-
si'ge Unterredungen mit Hannibal, den die Römer durch solche vertrau-
liche Zusammenkünfte dem König verdächtig zu machen suchten. Und
sie erreichten ihre Absicht, denn sein Vertrauen zu Hannibal war durch
diesen Verdacht seitdem sehr geschwächt worden. Daher verschmähte er
auch des Karthagers Plan, den Krieg nach Italien zu spielen. Mit
morgenländischer Pracht und Ueppigkcit zog der große König, der selbst
Führer seiner Truppen scyn wollte, mit 400,000 Mann aus Asien
hervor und besetzte zu Ende des Jahres 292 Euböa, auf einen allgemeinen
Aufstand der Griechen wartend, der aber ausblieb. Den Winter über
schwelgte er in Chaléis und feierte seine Hochzeit mit einem griechischen
Mädchen. Auch sein Heer erschlaffte in Trägheit und Schwelgerei.
Im Frühjahr 191 kam der Cónsul Acilius G lab rio mit einer Armee
nach Thessalien; die Syrer und Aetoler hatten die Thermopylen besetzt.
Diese umging aber durch ein geschicktes Maneuvre der römische Unter-
feldherr oder Legat M. Porcius Cato und schlug den König aus seiner
festen Stellung im Engpässe. Die Aetoler erhielten einen sechsmonat-
lichen Waffenstillstand, da die Römer zur Fortsetzung des Krieges in Asien,
wohin der König abgezogen war, im Rücken sicher seyn wollten. Drei
Siege zur See über Hannibal und den syrischen Admiral Polyrenidas
bahnten ihnen den Weg nach Asien. Im Jahr 190 ging der Cónsul
Lucius Cornelius Scipio ohne Widerstand über den Hellespont
und gewann die entscheidende Schlacht bei Magnesia oder am Berge