1836 -
Leipzig
: Baumgärtner
- Autor: Fiedler, Franz
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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fünfzig wählte er aus dem Haufen zu seinem Triumphzuge aus, die
übrigen verkaufte er und zerstörte Numantia, das nicht wieder aus
seinen Trümmern erstanden ist. Scipio Africanus hieß nun auch
Numantinus.
Hierauf machten zehn Senatoren, welche der Senat nach gewohnter
Weise dahin geschickt hatte, in den von Brutus und Scipio unterwor-
fenen Landschaften Spaniens die nöthigen Einrichtungen, wonach das
Land als eine römische Provinz verwaltet wurde. Obgleich einige Zeit
Ruhe herrschte, so brachen doch schon dreißig Jahre spater neue Un-
ruhen aus, welche fast ohne Unterbrechung bis zu der Zeit des Augustus
fortdauerten.
Xxv.
Sklavenkriege in Sicilien. Besitznahme des Königreichs
Pergamum.
Jeder Krieg, den Rom führte, vermehrte die Zahl der Sklaven
(servi, mancipia), denn die Kriegsgefangenen wurden öffentlich verkauft.
In Rom gab es einen Sklavenmarkt, wo ganze Heerden von Sklaven
aus Griechenland, Spanien, Jllyrien, Afrika und Kleinasien, woher zu-
letzt die meisten kamen, öffentlich zum Kauf ausgestellt waren. Die
Sklaven, deren Zahl in Rom sich ins Unglaubliche vermehrte, waren
theils öffentliche, die im Dienste des Staates und der Obrigkeiten
standen und zu allen öffentlichen Arbeiten gebraucht wurden, theils
Privatsklaven, welche entweder zum Dienste in der Stadt bestimmt
waren, oder auf den großen Landbesitzungen (latifundia) der reichen
Römer in und außerhalb Italien arbeiten mußten. Daher unterschied
man familia urbana und rustica, indem das Wort familia von dem
altlateinischen famul hergeleitet, ursprünglich die Dienerschaft oder die
einem Hausherrn gehörigen Sklaven bezeichnet. Die Kinder derselben
waren durch ihre Geburt wieder Sklaven und hießen vernae oder ver-
naeuli, welche etwas mehr Freiheit genossen. Einzelne reiche Römer
hatten Tausende von Sklaven, welche in Decurien oder Rotten einge-
theilt waren. Die Güterbesitzer ließen seit der Zeit nach dem zweiten
panischen Kriege ihre Aecker nur von Ackerknechten bestellen, welche
gewöhnlich, nicht zur Bestrafung, sondern bloß weil es Sklavensitte
war, Fußeisen und Ketten tragen mußten, wie sie noch jetzt die
Galeereustlaven und Züchtlinge schleppen. Alle Abende wurden diese
Unglücklichen in ihre Kerker (ei^astula) eingeschlossen, und am Morgen
wieder auf den Acker geführt.