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1. Geschichte der Römer - S. 215

1836 - Leipzig : Baumgärtner
215 beseht auch ausgeführt, da die Römer allgemein verhaßt waren; 150,000 sollen an einem Tage damals in Asien ermordet worden seyn. Nur wenige retteten sich nach Rhodus, welches tapfer die An- griffe der pontischen Flotte und Landarmee zurückschlug. Der König hielt sich in Pergamus auf; sein Feldherr Archelaus aber fuhr mit einer großen Flotte nach Griechenland und schloß ein Bündniß mit den Athenern, unter denen Aristion, ein eben so frecher als grausamer Mann, die Oberherrschaft an sich gerissen und alle römisch Gesinnten getödtet oder ausgeliefert hatte. Auch die Achäer, Lakonier und Böo- tier schlossen sich dem pontischen Feldherrn an, der den Hafen Piräus besetzt hielt, während Aristion die Stadt Athen behauptete, als Sulla in Attica landete. Während dieser Begebenheiten in Asien und Griechenland war die Stadt Rom selbst der Schauplatz blutiger Auftritte. Der Cónsul Sulla befand sich noch in der Stadt, als der verwegene Volkstribun Publius Sulpicius, von dreitausend in seinem Solde stehenden bewaffneten Gladiatoren, die er seinen Gegensenat oder Antisenalus nannte, unterstützt, in der Volksversammlung den Vorschlag durchsetzte, die neuen Bürger und die Freigelassenen ohne Unterschied in alle Tri- blis aufzunehmen, wodurch die Parthei des Senats gänzlich unterdrückt und eine gefährliche Volköherrschaft eingeführt ward. Vergebens wider- setzten sich die Consuln mit dem Senate; des Consuls Pompejus Sohn, Sulla's Schwiegersohn, wurde im Kampf mit der Gegenparthei ge- tödtet; Sulla selbst mußte das Geschehene gut heißen, begab sich aber dann schleunig zum Heer nach Kampanien. Nun trat der alte ehrgeizige Marius mit seinen Absichten öffentlich hervor, und vereinigte sich mit Sulpicius zur Demüthigung seines Nebenbuhlers. Er erhielt nun durch einen Beschluß des ihm ergebenen Volkes den Oberbefehl der Armee gegen Mithridates. Als Sulla seine Absetzung erfuhr, bewog er seine Le- gionen zum Marsche nach Rom, um den Senat aus den gewalt- thätigen Händen seiner gefährlichen Gegner zu retten. Keine Gesandt- schaft hielt Sulla's Marsch auf, Rom wurde eingeschlossen, und das esquilische Thor erstürmt. Mit des Marius Parthei entspann sich ein furchtbarer Kampf auf den Straßen, und von den Dächern herab wurden Steine und Geschosse auf die Einrückenden geworfen. Erst als Sulla drohete, Rom in Brand zu stecken, sivhen Marius und seine Anhänger aus der Stadt. Hierauf versammelte der Sieger den Senat, ließ den Marius, dessen Sohn und zwölf Freunde desselben für Feinde des Vaterlandes erklären, und dreihundert neue Senatoren wählen. Auch sollte künftig kein Vortrag an's Volk geschehen, wenn ihn nicht
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