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1. Geschichte der Römer - S. 225

1836 - Leipzig : Baumgärtner
222 Sulla dagegen sprach, bat jener ihn zu bedenken, daß man die aus- gehende Sonne mehr als die untergehende zu ehren pflege. Der Tri- umph wurde ihm, gegen die Gesetze des Staates, gewahrt. In Asien suchte der von Sulla zurückgelassene Feldherr Murena, lüstern nach einem Triumphe, Gelegenheit zu einem Kriege. Archelaus, der beim Mithridates in Ungnade gefallen war, hatte sich damals zu diesem Murena geflüchtet und ihn zu einem Angriff auf den damals am Bosporus beschäftigten König beredet. Dieser klagte in Rom. Auch gebot der Senat dem Murena, den Krieg aufzugeben. Als er dessen ungeachtet fortfuhr, des Mithridates Landschaften zu verwüsten, zog dieser gegen ihn und trug am Halys einen vollständigen Sieg da- von. Sulla schickte hierauf im Jahr 81 den Aulus Gabinius nach Asien, welcher diesem zweiten kurzen pontischen Kriege ein Ende machte. Mithridates gab einen großen Friedensschmaus, wobei er eine Summe Geldes auf die meisten Becher und Schüsseln legte, als Preis für die besten Scherze, für den schönsten Gesang, und für Alles, woran er sonst Gefallen hatte. Gabinius allein nahm keinen solchen Preis, denn er hielt es unter seiner Würde, entweder überhaupt mitzubuhlen, oder als Sieger in wichtigen Dingen den Preis anzunehmen. Als der Senat geordnet und beruhigt zu seyn schien, legte Sulla die Dictatur freiwillig nieder und trat in den Privatstand zurück. Als Bürger ging er wieder unter den Bürgern auf dem Markte umher und erklärte sich bereit, Rechenschaft über seine Handlungsweise abznlegen, aber keiner verlangte sie. Als ein frecher Knabe beim Nachhausegehen ihm Schmähungen uachrief, sagte er: „Dieser Knabe wird Schuld seyn, daß künftig Niemand mehr, wenn er im Besitze einer großen Gewalt ist, dieselbe niederlegt.« Dann zog er, überdrüssig der Haupt- stadt, auf seine Güter in Kampanien und beschäftigte sich mit Jagd und Fischerei. Sein ausschweifendes Leben aber, das er auch im Alter fortsetzte, stürzte ihn m-etne fürchterliche Krankheit, wodurch sein Körper mit Geschwüren und Ungeziefer bedeckt wurde. Nach einer an- dern Nachricht starb er an Entkräftung und an einem Fieber. Zwei Tage vor seinem Tode vollendete er das zwei und zwanzigste Buck- feiner Tagebücher. Er starb auf feinem Landgute bei Puteoli, j. Poz- zublo, sechszig Jahre alt, im I. 78 v. Ehr. Catulus und Pompejus setzten es gegen Lepidus durch, daß sein Leichnam aufeiner vergoldeten Bahre im königlichen Schmucke durch Italien nach Rom getragen wurde. Voran trug man alle die Ehrenzeichen seiner ehemaligen Würden und zwei- tausend goldene Kränze, als Geschenke der Städte, Legionen und ein- zelner Anhänger. Aus Furcht vor den bewaffneten Schaaren, die . 13
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