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1. Geschichte der Römer - S. 254

1836 - Leipzig : Baumgärtner
254 Allein der Consul des Jahres 57, Lentulus Spinther, erneuerte sogleich nach dem Antritte seines Amtes am ersten Januar den Vorschlag und erklärte dabei diejenigen, die sich widersetzen würden, für Feinde des Vaterlandes. Sein College Metellns Nepos, obgleich des Clodius Schwager, hinderte ihn nicht daran. Clodius hatte aber an dem Tage, an welchem die Sache dem Volke vorgetragen werden sollte, das Co- mitinm mit seinen bewaffneten Gladiatoren und Sklaven besetzt. Als der für Cicero gestimmte Tribun Fabricius dasselbe thun wollte, so kam es zwischen beiden Partheien zu einem blutigen Gefecht, und die Anhänger des Senats wurden nebst einigen Tribunen voni Markt- Platze vertrieben. Clodius, durch diesen Sieg übermüthig gemacht, er- griff eine brennende Fackel und steckte mit eigener Hand den Tempel der Nymphen an, um die Bücher der Ceusoren und die öffentlichen städtischen Register und andere Urkunden, die in demselben aufbewahrt wurden, zu vernichten; auch die Häuser des Tribuns Milo und des Prätors Eäcilius gingen in Feuer auf. Cicero's Bruder Quintus ent- kam nur dadurch, daß er sich unter die Leichname der Sklaven steckte, die bei der Vertheidiguug seines Hauses umgekommen waren. Der Tribun Sertius blieb im Kampfe todt liegen. (Siehe die Abbildung Ix- 63.) Eine von Milo gegen Clodius angebrachte Klage suchte dessen Bruder, der Prätor war, zu vereiteln, und der Verklagte ließ die Richter mit seinen Fechtern vertreiben. Auch Milo kaufte sich eine solche Bande und lieferte nun mit der Gegenparthei förmliche Gefechte auf den Straßen der Stadt. Indem dadurch des Clodius Macht ge- brochen wurde und Pompejus sich besonders der Sache annahm, so brachte der Consul Lentulus am 4. August den Vorschlag noch einmal in einer zahlreichen Versarumlung des Volkes vor, das ihn jetzt geneh- migte. Cicero, der schon früher von Thessalom'ce nach Dyrrhachium gereist war, landete nun am 5. August in Brundustum, von wo er, nach einem kurzen Aufenthalte, unter dem Jubel der begleitenden Menge, die ihm unterwegs aus allen Städten glückwünschend entge- genkam, am 4. September in Rom eintraf, wo er sogleich am folgen- den Tage dem Senate und dem Volke in besonderen Reden seinen Dank abstattete. Er konnte sich rühmen, auf den Schultern Italiens zurückgetragen zu seyn. Für sein Haus erhielt er als Entschädigung zwei Millionen Sesterzien (16,145 Pf. Sterling); für seine verwüste- ten Landgüter Tusculanum und Formianum aber nur 750,000 Sester- zien (6054 Pf. Sterl.). Da gerade damals durch schlechte Verwal- tung des Proviantwesens Theuerung und Hungersnoth in der Stadt
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