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1. Geschichte der Römer - S. 266

1836 - Leipzig : Baumgärtner
266 auf die Republik die Schmach des verletzten Völkerrechts falle. Wie ganz anders würde Roms Schicksal sich gestaltet haben, hatte der treu- lose Casar in den Händen der Barbaren seine Laufbahn geendet! Bei den Sigambrern auf dem rechten Rheinufer hatten die Tenchterer und Usi'peten, die dem Gemetzel entkommen waren, Schutz und Aufnahme gefunden. Die Verweigerung der Auslieferung und die Einladung der Ubier, die damals auf dem rechten Rheinufer zwischen der Sieg und der Lahn wohnten, bestimmten den ehrgeizigen Casar, über den Rhein zu gehen, was vor ihm noch kein Römer gethan hatte. Er ging über die Mosel und bauete, wahrscheinlich in der Gegend von Neuwied oder zwischen Coblenz und Andernach, binnen zehn Tagen eine Pfahlbrücke über den Rhein, betrat im Lande der Ubier zuerst den Boden unseres Vaterlandes und zog gegen die Sigambrer (Anwohner der Sieg?), die sich aber landeinwärts in ihre Waldungen zurückgezogeu hatten. Nachdem Casar achtzehn Tage auf deutschem Boden verweilt, Dörfer verbrannt und die Feldfrüchte abgeschnitten hatte, ging er nach Gallien zurück und ließ die Brücke abbrccheu. Den noch übrigen Theil des Sommers benutzte Cäsar zu einer Landung in Britannien, weil von dorther den Galliern Hülfstruppen geschickt worden waren. Im Lande der Moriner', in den Häfen Ges- soriacum, j. Boulogne, und Jccius Portus, vielleicht j. Wissant oder Calais, zog er zwei Legionen zusammen und eine Flotte von achtzig Transportschiffen. Einige brittische Stämme schickten, auf die Nach- richt von dieser Rüstung, Gesandte an Cäsar und erboten sich zur Unterwerfung unter seinen Schutz. Noch hatte kein Römer die Insel betreten, die seit der Zerstörung des phönicischen und karthagischen Handels so in Vergessenheit gerathen war, daß viele sie für ein Fabel- laud oder für eine außerhalb des Erdkreises liegende Insel hielten. Um durch den Ruhm, das römische Reich auch außerhalb des Erdkreises ausgebreitet und zuerst unter den Römern dahin die siegreichen Adler getragen zu haben, sich dem Volke zu empfehlen, ließ sich Casar durch keine Gesandtschaft abhalten. Er ging im Hafen Jccius mit den Le- gionen an Bord, lichtete Abends zehn Uhr die Anker, und erreichte, von Wetter und Wind begünstigt, am andern Morgen um zehn Uhr die Küste der Insel. Die hohe und steile Küste, die mit Kriegern zu Fuß und zu Roß, und mit Sichelwagen besetzt war, machte die Lan- dung unmöglich. Er fuhr daher acht Millien nordwärts, wo die Küste offen und stach war, setzte die Schiffe auf den Grund und machte Anstalten zur Landung. Die Britten waren ihm aber gefolgt und stellten sich hier zur Abwehr auf. Durch Wurfmaschinen, Schleu-
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