1836 -
Leipzig
: Baumgärtner
- Autor: Fiedler, Franz
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Friedens sollten seinen Namen verherrlichen. Er beschloß' ein neneö
Gesetzbuch herauözugeben, Karthago und Korinth, die noch in Trüm-
mern lagen, wieder herzustellen, einen Kanal über den korinthischen
Isthmus zu graben, die pomptinischen Sümpfe auszutrocknen, der Tiber
ein neues und für die Schifffahrt vortheilhafteres Bette zu geben, bei
Ostia einen größeren Hafen anzulegen, bequemere s^eerstraßn über den
Apenninus zu führen, in der Stadt prachtvolle Bauten zum Vergnügen
des Volkes aufzuführen, Bibliotheken anzulegen u. a. m. Sein Stolz
machte ihn aber vielen Bürgern, zumal den Optimalen, verächtlich,
und aus seinem anmaßenden Betragen, womit er die ehrwürdigsten
Einrichtungen des Freistaates verletzte, ging hervor, daß er auf den
Trümmern desselben eine Monarchie gründen wollte. Unvorsichtig äu-
ßerte er, die Republik sey ein bloßer Name. Allein in dem durch ihn
unfrei gewordenen Rom gab es noch Männer, welche vom Geiste der
Freiheit belebt, für die Wiederherstellnng der alten Republik das Aeu-
ßerste zu wagen beschlossen. Tyrannenmord war in den Augen eines
Griechen oder Römers eine ehrenvolle, preiswürdige That, und Cäsar
erschien vielen edlen Männern Roms als ein Tyrann. Die Prätoren
Cassius und Marcus Brutus, beide vom Cäsar nach der phar-
salischen Schlacht begnadigt und befördert, stellten sich an die Spitze
einer Verschwörung gegen des Gewaltträgers Leben. Die Zahl der
Verschworenen, welche alle aus vornehmen Familien waren, stieg auf
sechzig. Cäsar beschäftigte sich damals mit den Rüstungen zu einem
Feldzuge gegen die Parther. Die sibyllinischen Bücher verkündeten,
nur ein König könne sie besiegen. Mehrmals hatte er schon den könig-
lichen Titel von sich gewiesen, obgleich sein Ehrgeiz ihn im Stillen
begehrte. Am 16. Februar 44 saß der Diktator und Consul Cäsar
an der Rednerbühne auf seinem goldenen Sessel, in einem prachtvollen
Triumphkleide, um dem Feste der Lupercalien zuzusehen, das zu Ehren
-es Hirtengottes Pan seit alten Zeiten als Denkmal des rohen Hirten-
lebens an jenem Tage gefeiert wurde, indem vornehme Jünglinge und
selbst hohe Staatsbeamte nackend in der Stadt herumschwärmten und
mit Riemen aus Thierhäuten zum Scherz alle, die ihnen in den Weg
kamen, schlugen. Auch Cäsars Mitconsul M. Antonius nahm Theil
an diesem Feste; er kam mit vielen andern auf den Markt gelaufen
und überreichte im Angesichte des Volkes dem Cäsar einen Kranz von
Lorbeerzweigen, den er aber zweimal von sich wies, worüber das Volk
ihm Beifall klatschte. Als nachher die königlichen Kronen, womit un-
bekannte Hände seine Bildsäule geschmückt hatten , von zwei Tribunen
herabgerissen und diejenigen bestraft wurden, die ihn zuerst König ge-