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1. Geschichte der Römer - S. 282

1836 - Leipzig : Baumgärtner
282 Friedens sollten seinen Namen verherrlichen. Er beschloß' ein neneö Gesetzbuch herauözugeben, Karthago und Korinth, die noch in Trüm- mern lagen, wieder herzustellen, einen Kanal über den korinthischen Isthmus zu graben, die pomptinischen Sümpfe auszutrocknen, der Tiber ein neues und für die Schifffahrt vortheilhafteres Bette zu geben, bei Ostia einen größeren Hafen anzulegen, bequemere s^eerstraßn über den Apenninus zu führen, in der Stadt prachtvolle Bauten zum Vergnügen des Volkes aufzuführen, Bibliotheken anzulegen u. a. m. Sein Stolz machte ihn aber vielen Bürgern, zumal den Optimalen, verächtlich, und aus seinem anmaßenden Betragen, womit er die ehrwürdigsten Einrichtungen des Freistaates verletzte, ging hervor, daß er auf den Trümmern desselben eine Monarchie gründen wollte. Unvorsichtig äu- ßerte er, die Republik sey ein bloßer Name. Allein in dem durch ihn unfrei gewordenen Rom gab es noch Männer, welche vom Geiste der Freiheit belebt, für die Wiederherstellnng der alten Republik das Aeu- ßerste zu wagen beschlossen. Tyrannenmord war in den Augen eines Griechen oder Römers eine ehrenvolle, preiswürdige That, und Cäsar erschien vielen edlen Männern Roms als ein Tyrann. Die Prätoren Cassius und Marcus Brutus, beide vom Cäsar nach der phar- salischen Schlacht begnadigt und befördert, stellten sich an die Spitze einer Verschwörung gegen des Gewaltträgers Leben. Die Zahl der Verschworenen, welche alle aus vornehmen Familien waren, stieg auf sechzig. Cäsar beschäftigte sich damals mit den Rüstungen zu einem Feldzuge gegen die Parther. Die sibyllinischen Bücher verkündeten, nur ein König könne sie besiegen. Mehrmals hatte er schon den könig- lichen Titel von sich gewiesen, obgleich sein Ehrgeiz ihn im Stillen begehrte. Am 16. Februar 44 saß der Diktator und Consul Cäsar an der Rednerbühne auf seinem goldenen Sessel, in einem prachtvollen Triumphkleide, um dem Feste der Lupercalien zuzusehen, das zu Ehren -es Hirtengottes Pan seit alten Zeiten als Denkmal des rohen Hirten- lebens an jenem Tage gefeiert wurde, indem vornehme Jünglinge und selbst hohe Staatsbeamte nackend in der Stadt herumschwärmten und mit Riemen aus Thierhäuten zum Scherz alle, die ihnen in den Weg kamen, schlugen. Auch Cäsars Mitconsul M. Antonius nahm Theil an diesem Feste; er kam mit vielen andern auf den Markt gelaufen und überreichte im Angesichte des Volkes dem Cäsar einen Kranz von Lorbeerzweigen, den er aber zweimal von sich wies, worüber das Volk ihm Beifall klatschte. Als nachher die königlichen Kronen, womit un- bekannte Hände seine Bildsäule geschmückt hatten , von zwei Tribunen herabgerissen und diejenigen bestraft wurden, die ihn zuerst König ge-
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