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1. Geschichte der Römer - S. 305

1836 - Leipzig : Baumgärtner
503 Phraata in Medien unglücklich kämpfte und, auf dem Rückzuge hart verfolgt, einen großen Theil seiner Armee verlor; über 12,000 erlagen dem Hunger, den Strapatzen und Krankheiren, gegen 12,000 Mann waren in den Schlachten geblieben. Zum Theil war der armenische König Artavasdes, der die Römer im Stich gelassen hatte, an dem Unglück Schuld. Daher nahm Antonius, sobald er sich wieder erholt hatte, bei einem neuen Feldzuge im Jahr 34 den König gefangen, führte ihn mit sich nach Alerandria und fühte ihn dort im Triumphe auf. Dadurch machte sich aber Antonius den Römern verächtlich, daß er diesen nur in Rom zu haltenden Siegeszug der Kleopatra zu Gefallen zu einem Schauspiele der Aegyptier machte. Von den Reizen dieser buhlerischen Königin war der alte Triumvir so gefesselt, daß er nicht nur seiner Gemahlin, die zu ihm nach Syrien kommen wollte, gebot, in Athen zu bleiben, sondern auch einen schon vorbereiteten Feldzug aufgab und mit der Königin nach Alerandria ging. Diese schimpfliche Behandlung seiner edlen und tugendhaften Gemahlin, die von Athen nach Rom zurückkehrte, und die Pflichten einer liebevollen Mutter gegen des Antonius Kinder ausübte; ferner die Verschenkung römischer Lander an die Kinder der Kleopatra, die sie dem Julius Casar und Antonius geboren hatte; endlich fein stolzes, unwürdiges, unrömisches Betragen zogen ihm den größten Haß zu. Bei Festlich- keiten legte er nicht nur morgenlandische Kleidung und alle Ehren- zeichen der königlichen Würde an, sondern schmückte sich auch mit den Attributen des Bacchus, sich selbst den Namen des »neuen Bacchus« beilegend. Mit Epheu bekränzt, den Thyrsus, einen, mit Weinkaub und Epheu umwundenen Stab, haltend, in orienta.lichen Halbstiefeln und mit einer goldenen Krone auf dem Haupte, fuhr er auf einem Wagen, wie er bei Götteraufzügen gebraucht wurde, als Bacchus oder leider kater durch die Straßen Alerandria's einher. Einstmals ver- sammelte er das Volk im Gymnasium, wo er im Kostüm des Bacchus und Kleopatra im Gewände der Isis, der höchste Göttin Aegyptens, auf vergoldeten Thronen saßen, die erhöhet auf einer Bühne unter purpurnen Baldachinen standen; etwas niedriger standen Sessel für die Söhne der Königin, Cäsarion, Ptolemäus und Alerander, die in me- discher und macedonischer Tracht dem Volke zur Huldigung vorgestellt wurden, der eine als König von Medien und Armenien, der andere als König von Phönicien, Syrien und Cilicien, Cäsarion aber als Mit- regent seiner Mutter, die er zur Königin von Aegypten, Afrika, Cyprus und Cölesyrien erklärte. (Siehe die Abbildung Na 72.) 20
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