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1. Geschichte der Römer - S. 309

1836 - Leipzig : Baumgärtner
309 nach Italien abgeführt; die Dalmatier mußten den rückständigen Tribut' von zwanzig Jahren her nachzahlen, Ackechau treiben und Gold graben, anstatt rauben und Beute machen. Die förmliche Trennung des Antonius von seiner tugendhaften Gattin Octavia brachte den längst verhaltenen Groll der beiden Macht- haber zum Ausbruch. Beide verklagten sich beim Senate, wobei aber natürlich Antonius als der schuldige Theil erschien. Zwar sprachen die Consuln Domitius Ahenobarbus und Sosinus beim Antritt ihres Amtes im Jan. 32 für ihn, allein der Sicherheit wegen verließen sie Rom und gingen zum Antonius, der damals in Kleinarmenien stand. Er kündigte von hier aus dem Octavian zuerst den Krieg an. Der Senat, damals ein willenloses Werkzeug Octavians, verbot dem Antonius die Ausübung seiner Gewalt, nahm ihm also den Oberbefehl über seine Provinzen und erklärte den Krieg eigentlich gegen Kleopatra, nicht gegen Antonius, der nur als Heerführer der ägyptischen Königin gegen sein Vaterland erscheinen sollte, daher der Dichter Horatius (Epode. Ix, 11.) von jener schmachvollen Verbindung sang: Ein Römersohn (ha! nimmer glaubt ihr, Enkel, das!) Trägt, einer Frau Leibeigener, Schanzpsahl' und Waffen ihr zum Streit, Verschnittnen selbst, Den runzelvollen, frbhnet er; Und unter Legionenadlern (o der Schmach!) Bescheint die Sonn' ein Himmelbett! Antonius eilte nun mit der Kleopatra aus Armenien nach Ephe- sus, das er zum Sammelplatz seiner Flotte, welche ohne die Lastschiffe aus achthundert Schiffen bestand, und seines Heeres bestimmte, wel- ches fast alle Könige und Fürsten, die an die östlichen, dem Antonius unterworfenen Provinzen grenzten, mit ihren Contingenten oder Hülfs- truppen vergrößerten. Von Ephesus segelte Antonius mit der Kleo- patra, welche nach Aegypten zurückzuschicken ihm vergebens gerathen wurde, nach Samos, wo er große Festlichkeiten, wie mitten im Frie- den, veranstaltete; dann begab er sich nach Athen, wo er wieder die Zeit mit Schauspielen und Lustbarkeit zubrachte. Hier oder dort war es, wo K eopatra durch den berüchtigten Perlentrank die Wette vom Antonius gewann, der es für unmöglich hielt, daß sie bei einer ein- zigen Mahlzeit zehn Millionen Sesterzien oder 600,000 Thaler ver- schwenden konnte, obgleich sie sonst unermeßlichen Aufwand machte. Au den Gegenständen ihrer Pracht- und Putzliebe gehörten auch Perlen. In jedem Ohre trug sie eine Perle, die durch ihre Größe und Voll- kommenheit, beide unschätzbar, einzig und mehr als ein Königreich
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