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1. Geschichte der Römer - S. 361

1836 - Leipzig : Baumgärtner
36i würden befördert worden. Galba schickte ihn nach Unter-Germanien, wo er sich bei dem zur Meuterei geneigten Heere in Köln durch seine Nachsicht und Nachgiebigkeit bald beliebt machte. Nach Verlauf eines Monats holten die Soldaten ihn plötzlich aus seinem Schlafgemache und begrüßten ihn als Imperator. Da auch das Heer im oberu Ger- manien beistimmte und die Nachricht von Galba's Ermordung eintraf, so ließ er einen Theili seines Heeres schnell nach Italien gegen Otho aufbrechen, er selbst zog langsamer nach. Als er das Schlachtfeld bei Bedriacum besuchte, und einige aus seiner Umgebung vor dem Leichen- geruche sich entsetzten, versicherte er, »daß der erschlagene Feind sehr gut-rieche , aber noch besser der Bürger. " Den Dolch, womit sich Otho getodtet hatte, schickte er nach Köln als ein Weihgeschenk in den Tempel des Kriegsgortes. Nachdem er in Rom eingezogen war, überließ er die Regierungsgeschafte Schauspielern, Wagenlenkern und andern Günstlingen, wahrend er für die Herbeischaffung der kostbarsten Leckerbissen aus den entferntesten Provinzen sorgte. In einigen Mo- naten verpraßte er eine Summe von 22 oder gar 42 Mill. Thalern, und richtete die vornehmsten Familien zu Grunde, wenn er sich bei ihnen zu Gaste bat. Er pstegte drei oder viermal zu schmausen. Auf das Frühstück (ssntaeulum) folgte das Mittagsessen (prandium), dann die Hauptmahlzeit (eoena) um vier oder sechs Uhr Nachmittags, und auf diese ließ er noch ein Nachtessen mit Trinkgelage (eomi88atio) fol- gen. Ju einem jeden dieser täglichen Schmause lud er sich oft bei einem andern vornehmen Römer ein, und jedem Wirthe kostete diese Ehre wenigstens 10,000 Thaler! Sein Bruder gab ihm einen Em- pfangsschmaus, wo 2o0o ausgesuchte Fische und 7000 Vögel aufge- tischt wurden. Eine von dem Kaiser selbst erfundene Art Kuchen hieß noch lange nachher Vitellianischer Kuchen. Den größten Schmaus ver- anstaltete er bei der Einweihung einer Schüssel, die er wegen ihrer ungeheuren Größe »den Schild Minerva's" nannte. Wahrend dieser Schwelgereien in Rom empörten sich aber die Legionen an der Donau und in Aegypten und Syrien, welche den Feldherrn Titus Flavius Vespasianus, der damals Jerusalem belagerte, zum Imperator ausriefen , zu Alerandria am 1. Juli 69. Dieser überließ nun seinem Sohne Titus die Fortsetzung der Belagerung und rüstete sich in Aegypten zum Kriege. Die paunonischen Legionen zogen unter Anto- nius Primus zuerst nach Italien, schlugen die Vitellianer bei Betria- cum und Cremona, eroberten und zerstörten diese Stadt, und rückten gegen Rom, wo Vitellins sich anfangs mit Vespasians Bruder Sabi- nus in Unterhandlungen eingelassen, dann aber das Kapitol erstürmt
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