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1. Geschichte der Römer - S. 407

1836 - Leipzig : Baumgärtner
407 Da Marimianus, der den Orient tyrannisirte, sich dnrch jene Ver- schwägerung der beiden Kaiser bedroht glaubte, so fing er gegen Lici- nius den Krieg an, während Constantin in Gallien gegen die Franken kämpfte, und deren gefangene Fürsten im Circus zu Trier der Wuth wilder Bestien preis gab. Zur Verherrlichung seiner Siege über die Franken führte er in Trier die jährlich zu feiernden fränkischen Spiele ein. Licinius besiegte aber seinen Gegner in Jllyrien, der darauf nach Asien floh und zu Tarsus noch in demselben Jahre sein Leben durch Gift endigte. So war also jene Vielherrschaft zu Ende des Jahrs 313 auf die Doppelherrschaft des Licinius im Morgenlande und des Constantinus im Abendlande beschränkt worden. Allein das gute Vernehmen der verschwägerten Kaiser war von kurzer Dauer. ' Licinius neigte sich mehr auf die Seite der Heiden, während Constantin, obwohl nicht öffent- lich als Christ sich bekennend, doch den Christen sich gewogen zeigte, sie begünstigte und so in sein Interesse zog. So ward leicht eine Ursache zum Kriege gefunden, ob ihn dieser oder jener Kaiser veranlaßt habe, ist nicht zu bestimmen. Nach der ersten Schlacht bei Cibala im untern Pannonien im I. 314, vielleicht südlich vom heutigen Esset an der Drau in Slavonien, floh Licinius nach Thracien, verschanzte sich bei Adrianopel und wurde wieder geschlagen, worauf der Friede zu Stande kam, in welchem er dem Sieger Jllyricum abtrat. 92un folgten einige ruhige Jahre bis zum I. 323. Denn als Constantin gegen die Gothen kämpfend bei der Verfolgung derselben des Licinius Gebiet mit bewaffneter Hand betrat, so fing dieser den Krieg von Neuem an. Er wurde aber bei Hadrianopel geschlagen, in Byzanz belagert und zur Flucht nach Bithynien genothigt, bei Chalcedon am 18. Sept. 324 wieder besiegt und mit dem zum Cäsar ernannten Martinianus in Nikomedien eingeschlossen. Constantin nothigte sie bald zur Uebergabe; den Cäsar ließ er sogleich ermorden, dem Licinius schenkte er das Leben und wies ihm Thessalonich zum Aufenthalt an, wo ihn aber der treulose Sieger, dem kein Eid heilig war, im I. 325 erdrosseln ließ. Xiv. Constantinus der Große. Nach blutigen Kämpfen, nach einer Reihe von Treulosigkeiten und Grausamkeiten von Seiten des Siegers, war Constantinus der alleinige Gebieter der Romerwelt geworden. Die Urtheile über ihn
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