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1. Geschichte der Römer - S. 425

1836 - Leipzig : Baumgärtner
425 das große in drei Haufen getheilte Heer wurde einzeln geschlagen, auf den Bergen bei Fasula j. Fiesoli, eingeschlossen und aufgerieben, auch Radagais gefangen und hingerichtet. Nach andern Nachrichten soll er entkommen seyn, und den Deutschen habe man, um sie aus Italien zu entfernen, Gallien und Spanien zugesianden, welche Lander da- mals von Franken, Burgundern, Alanen, Sueven und Vandalen überschwemmt wurden. Trier, Köln, Mainz, Worms, Speier, Straß- burg wurden von den barbarischen Horden erobert und zerstört; alles Land mit Feuer und Schwert verwüstet, mit Blut und Verwüstung erfüllt; alle Werke römischer Kultur und Kunst vernichtet. In Bri- tannien aber schmückten die zurückgebliebenen, verlassenen Legionen einen gemeinen Soldaten, weil er Constantinus hieß, mit dem kaiserli- chen Purpur. Der neue Kaiser ging nach Gallien, und suchte diese Provinz wieder zu gewinnen, indem er die eingedrungenen Germanen theils in seinen Sold nahm, theils bekämpfte. Die Vandalen und Sueven oder Allemannen zogen im I. 409 nach Spanien. Im heu- tigen Portugall und Gallizien gründeten die Sueven ein eigenes Kö- nigreich, das aber schon im I. 585 den Westgothen unterlag. In- zwischen bestand Alarich auf Erfüllung des Vertrags und forderte die ausgebliebenen Jahrgelder. In Rom beschloß man, viertausend Pfund Goldes an Alarich zu schicken. In der Versammlung des Senats rief aber ein Senator, Lampadius, belebt von dem Gefühl altrömischer Macht und Große: >7 Das ist kein Friede, sondern ein Vertrag zur Sklaverei." Man hegte Mißtrauen gegen Stilicho. Ein arglistiger Mann, Olymplus, der sich durch heuchlerische Frömmigkeit beim Kaiser eingeschmeichelt hatte, schwärzte seinen Nebenbuhler noch mehr an, und der bethörte Honvrius befahl die Ermordung seines Schwie- gervaters. Stilicho siüchtete sich in Ravenna in eine Kirche, allein er ward am 23. August 408 herausgelockt und nicdergestoßen; seine Freunde und Anhänger fanden gleichfalls einen jammervollen Ausgang. Nun fiel Alarich, da ihm das versprochene Gold vorenthalten wurde, rächend in Italien ein, zog über den Po, an Ravenna vor- bei, gerades Wegs nach Rom. Hier glaubte der Senat, Serena, Stilicho's Gemahlin, sey die Urheberin der drohenden Gefahr, und beschloß mit Zustimmung der Placidia, die unglückliche Frau zu er- drosseln. Diese That schreckte aber den Sieger nicht zurück. In dem eng eingeschlossenen Rom wütheten bald Hunger und ansteckende Krankheiten. Die gebeugten Römer schickten Abgeordnete an den Kö- nig und ließen sagen: 77 Die Belagerten seyen bereit, auf billige Be- dingungen einen Vergleich einzugehen; das römische Volk sey aber
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