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1. Geschichte der Römer - S. 428

1836 - Leipzig : Baumgärtner
428 abgehauen und der Unglückliche auf einem Esel im Circus zum Spott herumgeführt worden war. Xviii. Valentinianus Iii. Der siebenjährige Valentinianus Iii. (reg. von 425—455) wurde nun mit dem Purpur bekleidet und von seiner staatsklugen Mutter bevormundet. Der Feldherr Aetius, den Johannes zu den Hunnen geschickt hatte, um ein hunnisches Hülfscorps nach Italien zu führen, gewann nach dem Sturze des Usurpators leicht die Gunst des jungen Kaisers. Der ehrgeizige und ränkevolle Mann, der zwar mit den herbeigezogenen brittischen Legionen Gallien gegen die Franken un- ter Clodio vertheidigte, brachte aber auf der andern Seite dem Reiche einen unersetzlichen Verlust. Der treue Statthalter Afrika's, Boni- facius, war von Aetius bei der Placidia so verlaumdet worden, daß er zu seiner eigenen Sicherheit dem Kaiser den Gehorsam aufkündigte und die Vandalen aus Andalusien (Vandalitia) zu Hülfe rief. Un- ter ihrem unternehmenden Könige Genfer ich oder Geiserich landete das furchtbare Heer, das überall Schrecken und Verheerung verbrei- tete. Die Vandalen erschienen im I. 429 als Eroberer. Bonifacius setzte sich zur Wehr, wurde geschlagen, in Hippo im I. 430 bela- gert, wo damals der hochbetagte Kirchenvater, der Bischof Augu- stinus starb. Placidia hatte zwar die Ranke des Aetius entdeckt und dem Bonifacius Unterstützung geschickt, allein Hippo wurde er- obert, er selbst geschlagen und zur Flucht nach Italien genothigt. Die ganze Provinz Afrika war schon eine Beute der Vandalen, nur einige feste Städte hielten sich noch, bis nach der Einnahme Kartha- go's am 19. October 439 die Macht der Römer auf immer in Afrika vernichtet war. Karthago wurde die Residenz des vandalischen König- reichs, das sich bis 534 behauptete, worauf dieses Land nebst Sar- dinien, Korsika und den baleariseben Inseln dem byzantinischen Kaiser unterworfen wurde. Zu Anfänge des achten Jahrhunderts fiel die ganze Nordküste Afrika's in die Hände der vom Islam begeisterten Araber; Karthago und viele andere blühende Städte sanken fast spur- los in Trümmer und das dort weit verbreitete Christenthum mußte der Lehre des Korans weichen. So hatte das weströmische Reich durch jene große Volkerbewegung, die wir gewöhnlich die Völkerwanderung nennen, oder durch das Vordringen der germanischen Volker von Osten nach Westen (über den Rhein) oder von Norden nach Süden
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