1823 -
Frankfurt a.M.
: Andreä
- Autor: Brand, Jakob
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
12 Gejchte der erstenmenschen u.,ihrernachkommen.
Man unterscheidet die Menschen dieser Zeit in Ab-
köm mlingekai u's, und in Abkömmlinge Seth's,
(des dritten Sohnes Adam's). Durch diese breitete sich
die Bevölkerung immermehr nach und nach aus; die
Noth lehrte verschiedene Handwerke und Künste, deren
man hier um so mehr bedurfte, da die Menschen ein
hohes Alter erreichten. Man begann Ackerbau und Vieh-
zucht, schmiedete Metalle, und verfertigte sogar musika-
lische Instrumente. Lamech's Sohn, Iubal, erfand
eine Art von Harfe und Zither; und Tubal schmie-
dete zuerst Eisen und Kupfer. Von ihrer Religion
wissen wir, daß sie das höchste Wesen erkannten,
demselben Opfer brachten, und den siebenten Tag
heiligten. — Man machte auch den Unterschied zwi-
schen Kinder Gottes, (Seth's Nachkommen,) und
Kinder der Menschen, (Kains Nachkommen). Die
meisten mögen wohl ein Hirtenlcben geführt haben; d. i.
sie schlugen ihre Zelten und Hütten in einer fruchtbaren
Gegend auf, wo ihre Heerden gute Waiden fanden, und
zogen, war dieser Vorrath aufgezehret, wieder weiter.
Siindkluth.
Je größer die Zahl der Menschen wurde, desto
mehr arteten sie aus. Gegen 2450 vor Christus waren
sie tief in die Verworfenheit gesunken. Die meisten
kannten Gott nicht mehr, und lebten nur nach ihren
unordentlichen Trieben, wie jedes vernunftlose Thier.
Die Würde des Menschen war ganz verloren.
Der größte ^Theil dieser so tief gefallenen Menschen
ging in der Noachidischen Fluth, in dem Jahre
2348 vor Christus, zu Grunde. Nur Noah mit den
Seinigen hatte sich in einem ganz geschlossenen Schiffe un-
ter'göttlicher Leitung gerettet. Man nennt diese schreck-
liche Überschwemmung, weil sie das sittenlose Menscheir-
geschlecht in ihren Wellen begrub, die Sund fluth.