1823 -
Frankfurt a.M.
: Andreä
- Autor: Brand, Jakob
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
212 Geschichte der europäischen Staaten.
Vier Jahre vorher, 1701, hatte sich der Kurfürst Fried-
rich von Brandenburg zum Könige von Preußen mit
Einwilligung des Kaisers erkläret. Der geistvolle, thä-
tige Joseph 1, (reg. v. 1705 bis 1711), setzte den
spanischen Krieg mit Nachdrucke fort, und dämpfte die
Unruhen in Ungarn; allein er starb schon 1711, und
dieser Tod änderte die Gestalt der Dinge. Man be-
sorgte itzt, Karl 6, (reg. v. 1711 bis 1740), seinnah-
folger, möchte zu mächtig werden, und wünschte daher
den spanischen Thron Philipp von Anjou. Die mit
Obstreich verbundenen Machte traten ab, und Oestreich
schon sehr erschöpft, machte, 1714, ebenfalls Friede,
in welchem dem französischen Prinzen die Krone Spa-
niens zuerkannt wurde. Oestreich erhielt die spanischen
Niederlande, Mailand, Neapel, und Sardinien.
3) Pragmatische Sanktion.
Karl 6 hatte keinen Sohn; um nun seinen Töch-
tern die Erbfolge zu sichern, machte er, 1713, ein
Hausgesetz über die Nachfolge, welches man die prag-
matische Sanktion nannte, und opferte fast bei
allen Friedensschlüssen Vieles auf, damit auch auswär-
tige Fürsten dieses Gesetz anerkannten, und sich zur
Ausführung verpflichteten. Dep Feldherr Eugen hatte
ihm freilich gerathen, statt aller Verträge ein wohlge-
rüstetes chwer zu halten; und dieses hätte die Erbin
Maria Theresia wahrscheinlich auch besser geschützt; denn
kaum war Karl 6, 1740, gestorben, als Spanien,
Baiern, und Sachsen auf die gesammte östreichische
Erbschaft, Preußen aber auf Schlesien Ansprüche machten ;
daher
4) der östreichische Erbfolge-Krieg.
Alles griff Oestreich an; die Franzosen und Baiern
drangen in Oestreich ein; die Sachsen in Böhmen, die
Spanier in Italien. Die großherzige Maria The-