1823 -
Frankfurt a.M.
: Andreä
- Autor: Brand, Jakob
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
232 Geschichte der europäischen Staaten.
ganz in französischen Händen, und der Friede zu Tilsit
entriß Preußen die Hälfte seiner Länder. Der Krieg
Napoleons gegen Rußland 1812 wurde der Grund zur
Wiederherstellung Preußens; welches bei dem Rückzuge
der Franzosen aus Rußland Napoleons Heer verließ,
und zu den Russen übertrat. Ganz Preußen wurde nun
aufgerufen, sich die Unabhängigkeit zu erkämpfen, und
Alles eilte begeistert von Liebe für den Thron und Va-
terland zu den Waffen. Die Preußen kämpften mit Muthe,
bis endlich die große Völkerschlacht bei Leipzig 1813 Preu-
ßens, so wie Deutschlands Unabhängigkeit entschied. —
In dem ersten pariser Frieden erhielt Preußen das Her-
zogthum Sachsen, das Großherzogthum Nicderrhein, das
Herzogthum Berg rc., wofür es aber Theile an Han-
nover abtrat. — Von Polen bekam es das Großherzog
thum Posen rc. Die Schlacht bei Belle, Alliance, 1815,
verlor Napoleon besonders durch die schnell herbei eilen-
den Preußen.
h) Dänemark und Schweden.
Seit dem westp höllischen Frieden nahm Dänemark
selten an den europäischen Staatshändeln Anthcil; es
regierten in diesem Zeiträume hier sieben Könige, welche
immer abwechselnd die Namen Friedrich und Chri-
stian führten, alle aus dem Hause Oldenburg.
Friedrich 3, (reg. v. 1648 bis 1070), mußte
bei seiner Thronbesteigung einen die königliche Macht
sehr beschränkenden Vertrag beschwören, erhielt indessen
in den beiden Kriegen gegen die Schweden doch diesou-
veränität mit der Erblichkeit der Krone. — Unter Chri-
stian 5, (reg. v. 1670 bis 1699), kamen Oldenburg
und Delmenhorst zu Dänemark. Unter Friedrich 4,
(reg. v. 1699 bis 1730), wurde Dänemark von Karl 12
von Schweden erst hart gedrängt, war aber nach dessen
Niederlage bei Pultawa glücklich, und erhielt in dem frie-