1822 -
München
: Lindauer
- Autor: Westenrieder, Lorenz
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Bayern
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So zufrieden die Baiern mit ihrem König warent
so wenig war dieß mit ihm ein andrer König, welchen
jmj. yu die Nheinfranken und Sachsen zu ihrem
gemeinsamen Oberhaupt zu wählen für gut befunden
hatten; dieser war der rheinfränkische Graf Conrad
von Fritzlar, (einer im churmainzischen Amt, diese-
Namens zwischen Niederhessen und der Grafschaft
Waldeck gelegenen Stadt), ein kluger und tapferer
Mann, der vor Begierde brannte, ein wahrer Nach-
folger der Carolinger, und ein gemeinsamer deutscher
König zu werden, der aber auch vorsichtig genug
war, um sich keinen gemeinsamen Krieg zuzuziehen.
Da, unter andern deutschen Nationen, auch die Schwa-
den, wo die Grafen und Brüder, Erchanger und Berch-
told, die Regierung übernommen harten, von einem
deutschen König nichts wissen wollten, so versuchte
Conrad anfangs den Weg der Güte. Die schrvä-
bischen Brüder hatten eine Schwester, Rumgunde,
welche an den baierischen Markgrafen Luitpold ver-
heirathet gewesen, und nun eine Wittwe war. Com
rad vermahlte sich mit ihr im I. yrz, und machte
sich die zuversichtliche Hoffnung, sowohl die schwä-
bischen Brüder, als den Aruulph in Baiern gewin-
nen zu können. Indeß zog er mit vieler Schlau-
heit durch Geschenke und Versprechungen die Bischöfe
an sich, welche sich auch wirklich nicht ungeneigt zeig-
ten, sich mit ihm zu verstehen; allein mit den welt-
lichen Herren gelang es ihm nur desto weniger. Com
rad wartete also auf eine Gelegenheit zum Krieg,
welche sich auch bald ergab. Die schwäbischen Gra-
fen zerfielen mit dem Bischofsalomon von Coustanz,
und Arnulph in Baiern stand mit jenen Grafen in en-
ger Verbindung. König Conrad nahm sich also um
den Bischof an, fiel im I. 914. plötzlich nach Schwa-
den