1822 -
München
: Lindauer
- Autor: Westenrieder, Lorenz
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Bayern
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ten ein, vertrieb den Erchanger, und stürzte mir ei»
ner gleichen Eilfertigkeit und unter entsetzlichen Der-
Wüstungen, über Fvrchheim durch Baiern nach Re-
gensburg, daß Arnulph kaum noch Zeit gewann,
sich und seine Familie durch die Flucht, die er ins
Gebirg nahm, zu retten. Im Jahr 917 fand sich
zwar Arnulph zu Regensburg wieder ein, mußte
sich aber, da Conrad unverzüglich mit einer Armee
herbeyeilte, neuerdings flüchten. Dieser Conrad
starb im Dec. 918, und mit seinem Tod traten die
nämlichen Umstände ein, welche sich nach dem Abgang
der Carolinge:- im I. 911 ergeben hatten. Die Lo-
thringer, Schwaben und Baiern wollten von einem
neuen deutschen Kbnig nichts wissen; aber die Sach-
sen und Rheinfranken traten neuerdings zusammen,
und wählten zu Frizlar bereits den 19. Febr. 9:9
einen gemeinsamen König, -Heinrich!, von Sachsen,
welcher, wiewohl er den vorigen König Conrad selbst
nicht anerkannt harte, nunmehr, da die nämliche
Würde ihm zugedacht wurde, den Entschluß faßte,
die übrigen deutschen Völker unter seinem Scepter zu
vereinigen; er hatte auch die Würde seines Vorfahrers
kaum angetretten, als er mit einer großen Macht die
Schwaben übersiel, und hatte auch diese kaum bezwun-
gen, als er über den Rhein nach Lothringen eilte, und
auch hier die Anerkennung seiner Würde durch Zwang
erhielt. Und nun war zur Vollendung seiner Absich-
ten nur Baiern noch übrig.
Aber dießmal hatte man sich in Baiern auf alle
Fälle gefaßt gemacht. Arnulph war bey der er-
sten Nachricht von dem Hintritjt Conrads nach Re-
gensburg zurückgekommen, wo ihn die Baiern, und
die zu Baiern gehörige Ostfranken auf das freudigste
als ihren König grüßten, und beftättigten. Da er
vor-