1822 -
München
: Lindauer
- Autor: Westenrieder, Lorenz
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Bayern
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Ständen seinen (im 1.1017 gebornen, mithin noch
unmündigen) Sohn, Heinrich. Da K. Conrad nicht
nur von einiger Einschränkung des bakerischen Wahl-
rechts nichts meldete, sondern den Ständen vielmehr
auf alle erdenkliche Art schmeichelte, so erhielt er auch
sogleich, was er wünschte. Heinrich, (als Herzog
in Baiern der Vi. dieses Namens) wurde den 24.
Iunn 1027 zum Herzog erklärt, und bestättigt; aber
Conrad vertrat seine Stelle, und da er hörte, daß
verschiedene Große in Baiern königliche Lehngüter als
ein Familieneigenthnm an sich gezogen hätten, ließ
er eine allgemeine Untersuchung der Güter, welche zur
Krone gehört haben mochten, anstellen, und die an-
wesende Grafen oder Beamte einen Eid schwören, daß
sie die Wahrheit nicht verhehlen wollten. Den jun-
gen Heinrich übergab er den Bischöfen Bruno von
Augsburg, und Engelbert von Freysing, welcher
letztere (jener starb im Z. 1028) den Prinzen auf
dem Schloß (nachmaligen Kloster) Ander in Baiern
erziehen ließ.
Das Auffallendste von diesem Herzog Heinrich
Vi. war, daß er, da er doch durch die Wahl der
baierischen Stände zur herzogliche Würde befördert
wurde, die Wahlfreyheit unterdrückte. Er war schon
im I. 1025 zu dem Nachfolger seines Vaters in der
königlichen Würde erklärt worden, und trat nach dem
(imi. 1oz9 erfolgtem) Hintritt desselben unverzüg-
lich als regierender deutscher König (dieses Namens
Iii) auf, und da er nun die herzogliche Würde ablegen
sollte, verlieh er sie im I. 1040 einem jungen Gra-
fen Heinnch von Lnremburg, Bruderssohn seines
Vorfahrers, (des baierischen Herzogs Heinrichs V.y
welchen er aber durchaus, wie seinen blossen Statt-
halter behandelte. Heinrich, (als Kaiser der Ate) starb
*056;