1822 -
München
: Lindauer
- Autor: Westenrieder, Lorenz
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Bayern
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Herzogtum Baiern den baierischen Ständen desto
weniger mißfallen md6)te, so brachte es Kaiser Conr
rad ìli. dahin, daß dieser neue Herzog, Hein-
rich Xi., gen. Iasomirgott die Gertraud, Witt»
we des im I. 1139 verstorbenen Herzogs, Hein'
richs des Stolzen, und Mutter Heinrichs, des
Löwen, heirathete. Gertraud willigte auch nicht
nur in diese Heirath, sondern sie beredete noch über«
dieß ihren Sohn, Heinrich, den Löwen, welcher
damals 13 Jahr alt war, sich mit dem Herzog-
thnm Sachsen, mir welchem er auch wirklich belehnt
wurde, zu begnügen, und auf das Herzogthum Bai-
ern Verzicht zu thun. Dieser Plan kam auf einem
zu Frankfurt im Mai 1142 gehaltenen Reichstag
zu Stande, und K. Conrad Iii. war so vergnügt
darüber, daß er auf seine Kdsten eine prächtige Hoch-
zeit, deren Feyerlichkeiten vierzehn Tage anhielten,
bestritt; er glaubte, daß nunmehr alles vollkomme»
beygelegt sey, und dachte nicht weiter an H. Hein-
richs, des Stolzen, Bruder, Welf den Iii. Herrn
am Lechrain, als dieser währender Hochzeit, im
Angesicht des Heu,richs Iafomirgott und der ho-
hen Gäste mit einem wohlgerüsteten Heer eilfertig
vorüber nach Baiern zog.
Dieser Welf Iii. nahm itzt das Herzogthum
Baiern für sich, und als Erbe seines Bruders in An-
spruch, und bemächtigte sich sogleich eines großen
Theils des Landes. Heinrich Iafomirgott folgte
ihm mit einem vom K. Conrad verstärktem Heer
auf dem Fuße nach, zwang ihn, aus dem Land zu
fliehen, riß die Mauern der welfischgesinnten Stadt
Freysing nieder, und Zerstörte das Schloß Dachau.
Dieß alles geschah noch im J. 1142, ohne daß da?
rum