1822 -
München
: Lindauer
- Autor: Westenrieder, Lorenz
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Bayern
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bischöflichen Städten, noch keine andere Stadt heu-
tiger Art in Baiern vorhanden war, so scheinen doch
bereits schon sehr blähende Weber - und Tuchmacher-
dann Färbereyen vorhanden gewesen zu seyn. Der
baierische Scharlach, der Barchent, und die Leinwand
waren sehr berühmt, und manche andere Fabrika-
turen, von denen man in Urkunden liest, mögen
es nicht weniger gewesen seyn. Zu Negensburg be-
fand sich eine Hauptniederlage der Waareu, welche
unter den welfischen Herzogen von Norden und Sü-
den dahin geführt wurden, und der damalige Handel
in Baiern war allerdings wichtig. Auch waren be-
reits höhere Künstler vorhanden, und z. B. der
Maler wird schon im isten Jahrhundert erwähnt.
Die Landwirchschaft war zuverläßig nicht minder
blühend. Die klösterlichen Urkunden liefern die
schönsten Beweise, daß das Land gut bebaut, und
die Bevölkerung sehr groß war. Die Hauptflecke»
der Grafen, welche an ihre Schlösser augebaut wa-
ren, glichen großen Städten, wie sich dann noch
diese Stunde bey dem Landmann die ^Sage fort-
pflanzt, daß z. B. zu Weilheim, Wolferrshausen,
Erding und a. große Städte gestanden seyn sollen.
Da die Fürsten und andere Freye durchaus noch auf
ihren Schlössern wohnten, so haben sie ganz gewiß
für den Anbau ihrer Güter ungleich thätiger, als
es nachher, da die begüterte Geschlechter nach einer
Hauptstadt zogen, und vom Hofe lebten, geschah,
gesorget. Otto, der Große, welcher von seinem
Lieblingsorte Kellheim gar oft nach Wartenberg,
(einem zwischen Erding und Moßburg gelegene»
i Schloß) kam, hatte unweit davon in der sogenann-
ten Potenaw eine berühmte Ochsenfütterey, und
die ganze viele Stunden lange, itzt verödete, und
moostgte