1822 -
München
: Lindauer
- Autor: Westenrieder, Lorenz
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Bayern
drey Prinzen geführt werden sollte, gab zu einet«
Kriege mir Oesterreich Anlaß. Der Herzog und Kö-
nig Otto hatte kurz vor seinem Tod die Pflegung
der unmündigen Prinzen den Städten Straubing
und Landshut, und die Vormundschaft seinen Vet-
tern in Oberdaiern dem Rudolph, und Ludwig,
dem Baier, übertragen. Der Vorzug und die Ehre,
welche durch eine solche Verfügung den Bürgern der
Städte Landshut und Straubing ertheilt werden
sollte, verdroß die Adelichen von Niederbaiern so
sehr, daß sie den Entschluß faßten, den Bürgerli-
chen diese Ehre durchaus nicht zu gönnen, und den
Herzog Friedrich, den Schönen, von Oesterreich,
zum Beschützer ihrer vermeintiichen Vorrechte, ja
sogar zum Vormünder von Niederbaiern zu erklären.
Friedrich, der Schöne, machte sogleich alle An-
stalten zu einem Krieg, und, während daß er am
Rhein in eigner Person Truppen anwarb, zogen seine
Brüder Heinrich und Otto mit einem Heer, das
aus Oesterreichern, Ungarn, Slaven, und andern
wilden Völkern, dann aus einigen niederbaierischeu
Adelichen bestand, nach Nieserbaiern herauf. Un-
weit der Stadt Mosburg nächst den Dörfern Iferr
eck, und Gameluorf schlugen sie ihr Lager, in der
Absicht, eine Verstärkung vom Rhein und Schwa-
den zu erwarten. Ludwig, der Baier, zog in Ober-
baiern eine zwar kleine, aber beherzte Armee, mit
welcher sich die Bürger von Straubing und Lands-
hut vereinigten, zusammen, und rückte dem Feinde
entgegen. Er verließ sich so sehr auf die Tapfer-
keit seiner Leute, daß er sich von seinem Heer mtr
etliche hundert auswählte, und mit diesem dem La-
ger sich näherte. Da eben ein dicker Nebel ange-
zogen war, wurde er vou den Oesterreichern nicht
t eher