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1. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 212

1862 - Soest : Nasse
212 Friedrich'- I. Kampf mit dem lombardischen Städtebunde. vischen Völker in Pommern und Mecklenburg sein Gebiet bedeutend erweitert und bevölkerte das Land durch Anbauer aus Brabant, Flandern und Deutsch- land; er legte Bisthümer und Stifter an, setzte in diesen Ländern überall Grafen und Richter ein, schuf Wälder und Sümpfe in fruchtbares Acker- land um, und wurde so, indem er seine eigene Macht vergrößerte, Beför- derer der Cultur in Norddeutschland. Er wollte aus seinen beiden Herzog- tümern ein politisches Ganze bilden, was nicht möglich war, wenn nicht die Gewalt der geistlichen und weltlichen Großen in denselben möglichst be- schränkt wurde. Deshalb bot er Alles auf, um die sächsischen Bischöfe, Fürsten und Grafen wieder zur Anerkennung der herzoglichen Gewalt zu bringen. Allein diese vereinigten sich gegen ihn und fielen von allen Sei- ten über ihn her (1166). Seine Hauptfeinde waren die Erzbischöfe Wich- mann und Hartwich von Bremen, die Bischöfe Hermann von Hildesheim und Conrad von Lübeck, die Markgrafen Albrecht der Bär von Branden- burg und Otto von Meißen, der'pfalzgraf Albrecht in Sachsen und der Landgraf Ludwig der Eiserne von Thüringen. Aber der Löwe ließ sich durch ihre große Zahl nicht schrecken, sondern ließ als Sinnbild seines un- erschrockenen Muthes vor seinem Residenzschlosse zu Braunschweig einen großen, aus Erz gegossenen Löwen aufftellen. Dann brach er unerwartet los, eroberte Bremen wieder, jagte den Bischof von Lübeck aus dem Lande und verheerte Thüringen und das Erzstift Magdeburg mit Feuer und Schwert. Voll Siegesfreude feierte er seine Vermählung mit der Königstochter von England und war im Begriffe, auch seine übrigen Feinde zu demüthigen, da wurde er nebst seinen Gegnern von dem aus Italien zurückgekehrten Kaiser auf den Reichstag zu Bamberg (1168) geladen. Jeder mußte seine Eroberungen herausgebcn und Frieden versprechen. 4. Als so die Ruhe wieder hergestellt war, ließ der Kaiser seinen ältesten Sohn Heinrich zum römischen Könige wählen, obschon er erst fünf Jahre zählte, und zu Aachen vom Erzbischof von Eöln krönen. Später versorgte er auch seine übrigen vier Söhne mit Herrschaften. Friedrich er- hielt das Herzogthum Schwaben, Cortrad die Güter des früh verstorbenen Sohnes König Conrad's tll., Otto die Grafschaft Burgund, das Erbe sei- ner Mutter, und Philipp, der noch sehr jung war, einige geistliche Güter. Heinrich der Löwe, welcher nicht ruhen konnte, unternahm um diese Zeit einen Zug in's gelobte Land, erreichte glücklich Jerusalem, und kehrte wohl- behalten nach Deutschland wieder zurück. 5. Endlich im siebten Jahre seiner Anwesenheit in Deutschland konnte der Kaiser seine Aufmerksamkeit wieder dem aufrührerischen Italien zuwen- den, wo der kriegerische Erzbischof Christian von Mainz schon seit drei Jahren gegen die Feinde des Kaisers kämpfte. Mit einem glänzenden Heere unternahm Friedrich im Herbste des I. 1174 seinen fünften Zug über die Alpen. Die Stadt Susa ließ er wegen des vor sieben Jahren daselbst gegen ihn entworfenen Mordplanes in Asche legen und schritt dann zur Belagerung der Festung Alessandria. Allein diese leistete ihm einen so hartnäckigen Widerstand, daß er sieben Monate sie vergebens belagerte, wo- hei Krankheiten und Ungemach jeglicher Art sein Heer bedeutend schwächten. Unterdessen hatten die Lombarden ein bedeutendes Heer gesammelt, das ge- gen Ostern (1175) zum Entsätze Alessandria's heranzog. 6. Da ließ der Kaiser am Grünendonnerstage seine Schaaren gegen die Stadt anstürmen. Schon drangen seine Krieger durch einen unterirdi^ schon Gang mitten auf^dem Marktplatze der Stadt aus der Erde hervor, aber der unterirdische Weg stürzte zusammen, die Emgedrungenen wurden
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