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1. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 242

1862 - Soest : Nasse
24.2 Albrecht I. 3. Nicht bloß dieses ungerechte Verfahren machte den Kaiser Allen verhaßt, sondern auch seine Geldgier, welche ihn bewog, die freien Städte übermäßig zu begünstigen. Daher traf man Anstalten, ihn vom Throne zu stürzen, was namentlich durch Albrecht von Oestereich, der seine Hoffnung auf die deutsche Krone noch nicht aufgegeben hatte, mit allem Eifer betrieben wurde. Dieser wußte nämlich durch Versprechungen die Churfürsten von Böhmen, Sachsen und Brandenburg, und sogar den Erzbischof von Mainz, den frühern Beschützer Adolfs, für sich zu gewinnen. Diese hielten (1298) eine Versammlung zu Mainz, entsetz- ten Adolf als einen des Thrones Unwürdigen, weil er vom Könige von England Sold genommen und den Landfrieden nicht gehandhabt habe, und wählten den Herzog Albrecht von Oestereich zum Gegenkönige. 4. Adolf'z Entthronung ist das erste Beispiel der Absetzung eines Kaisers durch die Churfürsten allein, ohne Antrag oder Beistimmung des Papstes; denn seit der Absetzung Carl's des Dicken galt der Grund- satz, ein König oder Kaiser könne nur wegen Vergehen gegen die Religion allein vom Papste abgesetzt werden. Adolf's Absetzung war auch des- halb widerrechtlich, da drei Churfürsten ihre Zustimmung verweigerten und ihm treu blieben. Deshalb beruhete die Entscheidung auf den Waffen. Bei Gellheim, nicht weit von Worms, trafen (2. Juli 1298) die beiden Gegner mit ihren Heeren aufeinander; Adolf kämpfte ritter- lich, wurde aber geschlagen und fiel selbst im Kampfe, wie Einige er- zählen, im Zweikampfe mit Albrecht. Adolfs Heer zerstreuete sich und der Sieg war für Albrecht entschieden. 8. 85. 3. Albrecht I. von Oestereich, 1298-1308. 1. Albrecht war ein strenger, aber nicht so finsterer, despotischer Manu, als gewöhnlich behauptet wird, dagegen voll Herrschsucht und Landergier und, als er auf den Thron gelangte, schon unter Gefahren gealtert; doch darf nicht verschwiegen werden, daß er stets Kraft und Selbstbeherrschung, sowie Pflichttreue und Eifer für Ordnung und Ge- setz zeigte. Um den Besitz der Krone, welche er durch Waffengewalt errungen hatte, rechtskräftig zu machen, ließ er sich zu Frankfurt noch- mals wählen wtb dann erst zu Aachen krönen. 2. Das Hauptziel, welches er während feiner zehnjährigen Re- gierung verfolgte, war die Vergrößerung seiner Erbländer und seiner Hausmacht vermittelst des königlichen "Ansehens. Darum kaufte er andern Fürsten, Bischöfen, selbst einzelnen Rittern eine zahllose Menge kleiner Güter, Lehen und Rechte ab, und auch das kleinste war ihm nicht zu gering, wenn es sein Gebiet oder sein Herrenrecht nur um ein We- niges vergrößerte. Da um diese Zeit die "männliche Linie der Grafen von Holland ausstarb, so versuchte er zunächst, ihre Besitzungen, näm- lich Holland, Seeland und Friesland, als erledigte Reichslehen einzu- ziehen. Aber ein Feldzug, den er mit großer Heeresmacht in jene Ge- genden unternahm, blieb ohne Erfolg. 3. Nach seiner Rückkehr aus den Niederlanden gerieth Albrecht in Streit mit den vier rheinischen Chnrfürsten, denen er, wie er vor seiner Wähl versprochen hatte, die sehr einträglichen Rheinzölle nicht Zurückgaben wollte. Sie verbanden sich deshalb mit dem Könige von Böhmen gegen Albrecht; aber dieser zog schnell ein Heer zusammen, er- oberte die Pfalz und zwang dann (1302) die drei geistlichen Ehmfürsten
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