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1. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 399

1862 - Soest : Nasse
Gustav Adolf und Wallcusteiu. 399 zu übernehmen. Allein der stolze Mann erwiderte ihm: „Kaiserliche Majestät habe ihn zwar nicht, wie sich gebühret, tractiren lassen; die- weil er aber ihm, dem Fürsten von Eggenberg, so hoch obligiret, wolle er ihm zu Liebe etwas ti)uu und in drei Monaten ein Heer zusammen- bringen und dasselbe auch bis zum Ablause dieser Frist unterhalten." bcn, und innerhalb der bestimmten Frist (Ende Marz 1632) standen 40,000 Mann zu Znaim in Mähren unter den Waffen. Aber da schrieb der Friedländer nach Wien, das Heer sei da, man solle einen Führer schicken. Allein es war ganz natürlich, daß dieses Heer unter keinem Andern als unter Wallenstein dienen würde; daher sah sich der hartbedrängte Kaiser genöthigt, den stolzen Mann flehentlichst zu bit- ten, den Oberbefehl selbst zu übernehmen. Nach langen Bitten und Verhandlungen verstand sich der Friedländer dazu, stellte dem Kaiser aber die härtesten Bedingungen. Es wurde ihm der unumschränkteste Oberbefehl übertragen, so daß nur ihm, dem Generalissimus, das Recht zustehe, in dem Heere zu strafen und zu begnadigen, daß sich bei dem- selben weder der Kaiser noch der König von Ungarn zeigen dürfe, daß ihm als Unterpfand künftiger Belohnung ein kaiserliches Erbland ver- schrieben und er nach Beendigung des Krieges als Herzog von Mecklen- burg wieder eingesetzt werde. Nachdem der hartbedrängte Kaiser alle diese Forderungen bewilligt hatte, führte Wattenstein sein Heer nach Böhmen, eroberte Prag und trieb mit leichter Mühe die Sachsen aus dem Lande. 3. Unterdessen hatten die Schweden ganz Bayern mit Ausnahme Regensbnrg's, das Maximilian besetzt hielt, erobert und Gustav Adolf hielt am 17. Mai 1636 seinen Einzug in die Hauptstadt München. In dieser bedrängten Lage wandte sich Maximilian um Hülfe au Wal- lenstein; allein dieser hatte noch nicht vergessen, daß seine Abdankung zwei Jahre zuvor von Maximilian am eifrigsten betrieben war und blieb längere Zeit taub gegen den wiederholten Hülfernf des gcängstig- teu Chnrfürsten von Bayern, bis er sich endlich, jedoch nur unter der Bedingung, daß ihm allein der unbeschränkte Oberbefehl bleibe, mit demselben bei Eger vereinigte. Das vereinigte kaiserlich-bayerische Heer welches beinahe 60,000 Mann zählte, wurde nun gegen das sehr feste und mächtige Nürnberg geführt, das gegen 30,000'streitbare E.nwoh- uer hatte. Ehe es dort ankam, hatte Gustav Adolf, wie Wallenstein richtig vorausgesehen hatte, Bayern verlassen und war mtt 18,000 Mann der ihm befreundeten Stadt mit solcher Eile zu Hülfe geeilt, daß er bieselbe mit allen Vorstädten in eine Verschanzung eingeschlossen und innerhalb dieser bereits ein verschanztes Lager bezogen hatte. Wallen- ll^st bezog ebenfalls, Nürnberg gegenüber, jenseits der Rednitz, ein stark beseitigtes Lager und entzog durch diese wohlgewählte Stellung der ^tadt sowohl, als auch dem feindlichen Lager jede Zufuhr. So lagen 1ulu beide Herren eilf Wochen hinter starken Verschanzungen einander gegenüber und jeder der beiden Feldherren hoffte vergebens, den andern kj ^an3c^ au Lebensmitteln abziehen zu sehen, ohne etwas mehr als Wichte Streifereien und leichte Scharmützel zu wagen; bis endlich dem ^vnuge, dessen Heer durch die Ankunft seiner Bundesgenossen, des Land- grafen von Hessen und Bernhard's von Weimar, auf 70,000 Mann
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