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1. Geschichte Dänemarks mit steter Berücksichtigung der Herzogthümer - S. 106

1843 - Schleswig : Bruhn
106 Mcrthum als zu Anfänge des Mittelalters genossen hatte, und die bisher freien Bauern wurden durch die Einführung der Leibeigenschaft und des Frohndicnstes nach und nach aller ihrer Gerechtsame und Freiheiten beraubt und zu Selaven des mächtigen Adels herab- gewürdigt. Freilich scheint die Regierung gegen den Schluß des vierzehnten Jahrhunderts die Gerechtsame der Festebauern in Schutz genommen zu haben; allein reichlich 50 Jahre später gestalteten sich die Verhältnisse so, daß die leibeigenen Bauern ganz als Eigenthum der Edelleute angesehen und von diesen mit der empö- rendsten Härte behandelt wurden. In einer Verein- barung zu Kalmar (1483) kommt der bedeutungsvolle Ausdruck vor, „daß jeder Edelmann König sei- ner eigenen Bauern sein solle", durch welchen unbestimmten und weitumfassendcn Ausdruck der Unter- drückung aller Art und dem Mißbrauch der Macht ein weites Feld geöffnet wurde. „Bauern und Selaven" wurden bald gleichbedeutende Ausdrücke, und als end- lich die Edelleute anfingen, ihre leibeigenen Bauern gleich wie Vieh zu verkaufen, hatte die Leibeigenschaft den höchsten Gipfel der Abscheulichkeit erreicht. — Diese .tiefe Erniedrigung des Bauernstandes war eine Folge von dem elenden und verwirrten Zustande, worin Dänemark von Waldemar des Siegers Tode an bis auf Margaretha sich befand, und der dem Adel eine erwünschte Gele- genheit darbot, sich auf Kosten der Bürger und Bauern eine beispiellose Macht zu erwerben. Die Handfesten krönten das .Werk und druckten der gewaltsam erwor- benen Herrschaft des Adels den Stempel der Gesetzlich- keit auf. Bisweilen versuchten zwar die Bauern in ihrer Verzweiflung eineu Kampf mit ihren Tyrannen;
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