1843 -
Schleswig
: Bruhn
- Autor: Petersen, Johann, Grimm, Marcus
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Holstein
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gefordert, Dithmarschen anzugreifen, und so die Schmach
zu ahnden, welche sein Vater und sein Oheim durch die
Vernichtung ihres Heeres im Jahre 1500 erfahren hatten.
Ueberdies war er in seinen auswärtigen Kriegsdiensten
unter Karl V., wo er schon früh sich rühmlich ausge-
zeichnet hatte, durch die Erwähnung dieser Niederlage
oft gekränkt worden, und die Dithmarscher hatten ihn
nicht nur durch Schimpfreden auf seine Person, son-
dern auch durch einen gewaltsamen Angriff auf das
ihm gehörende Helgoland, gegen sich aufgebracht. Adolph
beschloß daher, gleich nach dem Tode Christians Iii.,
den er nicht zur Theilnahme hatte bewegen können,
Dithmarschen für sich zu erobern. Als aber der könig-
liche Statthalter in den Herzogthümern, Heinrich
Rantzau, diesen Plan erfahren und durch seinen Vater,
Johann Rantzau, Friedrich Ii. hievon unterrichtet hatte,
mußte sich Adolph darin finden, die Ehre und die Beute
mit seinem Bruder Johann und seinem Neffen, dem
Könige Friedrich, zu theilcn. In einer Zusammenkunft
der drei Fürsten zu Nortorf in Holstein (28. April)
wurde der gemeinschaftliche Kriegszug beschloffen, und
arwz3. Mai 1559 zogen sie mit einem Heere von 20,000
Mann unter Anführung des alten Johann Rantzau
in Dithmarschen ein. Die Bewohner kämpften mit ver-
zweifeltem Muthe, und hätten dem vereinigten Heere
des Königs und der Herzöge vielleicht genug zu schaffen
gemacht, da unter den beutegierigen Söldnern desselben
schon Zwist und Unordnung einzubrechen drohten, wären
sie selbst nicht durch falsche Nachrichten irre geführt
und bei dem Mangel eines obersten Befehlshabers zu
verkehrten Maaßregeln geleitet worden; unter solchen
Uruständen aber mußten sie sich der großen Uebermacht