1843 -
Schleswig
: Bruhn
- Autor: Petersen, Johann, Grimm, Marcus
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Holstein
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In der Sorge für Manufacturen, Fabriken, Han-
del und Schifffahrt übertraf Friedrich V. noch seinen
Vater, und wurde hierin von Bernstorf aufs Eifrigste
unterstützt. Auch gelang es eine Zeitlang, die dänischen
Manufacturen und Fabriken auf eine bedeutende Höhe
zu bringen, so daß unter andern dänische Seidenzeuge,
was Schönheit und Güte betraf, mit den besten franzö-
sischen und italienischen wetteifern konnten. Allein die-
ser Glanz war mehr scheinbar als wirklich, da er auf
Kosten der allgemeinen Handels- und Nahrungsfreiheit
nur durch königliche Geschenke und Unterstützungen, durch
mancherlei Monopole und durch strenge Verbote gegen die
Einfuhr ausländischer Waaren bewirkt war. Diese Verbote
wurden zum öftern nachdrücklichst eingeschärft und ver-
mehrten sich, besonders seit 1753, dergestalt, daß es zuletzt
150 verschiedene Handelsgegenstände gab, an deren Spitze
Getreide stand, deren Einfuhr in Dänemark untersagt war.
Zur Beförderung des Handels und der Schifffahrt
waren schon unter Christian Vi. Verbindungen mit Algier
eingeleitet worden. Friedrich V. setzte diese Bestrebungen
fort und schloß Handelstractate mit Marokko, Tunis, Tri-
polis und dem türkischen Kaiser, mit Genua und Neapel.
Dies hatte zur Folge, daß der dänische Frachthandel auf
dem Mittelmeere, wo noch wenig Jahre vor Friedrich V.
die dänische Flagge gänzlich unbekannt war, später so
wichtig wurde. Zur Erweiterung des dänischen Han-
dels auf dem Mittelmeere entstand 1747 die allgemeine
Handelsgesellschaft, mit welcher der grönländische, und
später auch der isländische Handel vereinigt wurde. Der
vstindische Handel war in einem blühenden Zustande;
dagegen wollte der Handel auf Westindien nicht gedei-