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1843 -
Schleswig
: Bruhn
- Autor: Petersen, Johann, Grimm, Marcus
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Holstein
S«8
Die schwächste Seite der Negierung Friedrich V.
war die Finanzverwaltung. In den ersten 8 Jahren
ward die Staatsschuld durch Thotts Bestrebungen auf
1 Million herabgebracht; nach 1754 wuchs sie aber von
Jahr zu Jahr. Der Grund dieses Mißverhältnisses zwi-
schen Einnahme und Ausgabe lag theils in der über-
mäßigen Pracht und Verschwendung des Hofes, theils
in andern kostspieligen Unternehmungen der Regierung,
theils und besonders in den Rüstungen, sowohl zu
Wasser als zu Lande, während des siebenjährigen Krie-
ges in Deutschland (1756 —1763) und bei dem Feld-
zuge gegen Rußland (1762), welcher Letztere allein 8
Millionen Rthlr. gekostet haben soll. Die Anlage der
Friedrichsstadt mit ihren prachtvollen Gebäuden kostete
ungeheure Summen; die Freigebigkeit der Regierung
gegen Manufacturen und Fabriken trug keine dauernden
Früchte, und ebenso mißlang der Versuch, die Haide-
strecken Jütlands durch deutsche Ansiedler (1759) urbar zu
machen, nachdem er der Regierung fast 1 Million Rthlr.
gekostet hatte; doch hatte dieses Unternehmen das Gute, daß
der Kartoffelbau dadurch in Dänemark bekannt wurde. —
Im Jahre 1761 starb auch der letzteherzog vonplöen, und
dem Könige sielen, in Gemäßheit der mit dem herzoglich-
sonderburgischen Hause geschlossenen Vereinbarung und
eines mit dem letzten plöenischen Herzoge errichteten Erb-
vertrages die plöenischen Lande zu, wogegen er die ganze
Schuld des Herzogs, 880,000 Rthlr. Cour, übernehmen und
mehrere bedeutende Pensionen auszahlen mußte; auch die
Insel Arröe wurde für 350,000 Rthlr. Cour, gekauft. —
In den letzten Negierungsjahren Friedrich V. erhielt der
ältere Graf Schimmelmann die Verwaltung der