Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 39

1849 - Halberstadt : Frantz
39 Athenern Gesetze gegeben und war nun zehn Jahre außer Landes gegangen, um nicht, wenn er geblieben, auf Bitten der Athener eins oder das andere seiner Gesetze wieder aufheben zu müssen. Diesem Solon ließ Krösus alle seine unzähligen Schätze zeigen und fragte ihn, wen er für den glücklichsten aller Menschen halte. Solon ant- wortete: den Tellus von Athen, weil er in der blühendsten Vater- stadt edle und vortreffliche Söhne hatte, nach einem glücklichen Le- den den glücklichen Tod im Kampfe für das Vaterland starb und nach seinem Tode von seiner Vaterstadt hoch geehrt wurde. Krösus fragte, wer denn der zweite der Glücklichen wäre: denn die zweite Stelle hoffte er doch wenigstens zu erhalten. Solon aber erwiderte: Kleobis und Biton von Argos, zwei Jünglinge von großer Kör- perkraft und trefflichen Sitten. Als ihre Mutter einst zur Feier eines Festes in den Tempel fahren musste und die Rinder nicht zur rechten Zeit vom Felde hereingekommen waren, spannten sich die Jünglinge selbst vor den Wagen und zogen ihre Mutter zum Tempel, einen Weg von anderthalb Meilen weit. Das ganze Volk pries diese That. Die Mutter erflehete für sie von den Göttern den besten menschlichen Segen. Die Jünglinge schliefen im Tem- pel ein und erwachten nicht wieder. Das Volk errichtete so edeln Söhnen Bildsäulen. Da ward Krösus unwillig und sprach: Gelte ich mit meinen Reichthümern dir denn so gar Nichts, daß du sogar gemeine Bürger mir vorziehest? Solon aber antwortete: Du bist reich und ein Herr vieler Völker: glücklich aber kann ich dich nicht nennen, bevor ich nicht dein Ende weiß. Diese Antwort gefiel dem Krösus nicht; darum entließ er ihn und hielt ihn noch dazu für sehr unweise, weil er die Güter der Gegenwart nicht achtete. Dieser Krösus hörte kaum von dem Falle des Astyages (seines Schwagers), als er auch beschloß, gegen den Cyrus zu Felde zu ziehen. Um aber recht sicher zu gehen, befragte er erst das Orakel d. h. heidnische Priester, von welchen man glaubte, daß sie die Zu- kunft vorher sagen könnten. Dieses antwortete ihm, er werde, wenn er mit seinem Heere über den Halys ginge, ein großes Reich zerstören. Krösus konnte sich's nicht anders denken, als daß damit eben das Perserreich gemeint sey, und begann den Kampf. Allein Cyrus gewann den Sieg, eroberte ganz Lydien mit seiner Haupt-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer