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1. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 96

1849 - Halberstadt : Frantz
96 — den und Frömmigkeit. Je mehr sie die Verirrungen und deren traurige Folgen erkannten, in welche diejenigen gerathen, welche vom Worte Gottes und der durch das Ansehen der Jahrhunderte geheiligten Auslegung desselben abweichen und ihren eigenen Ver- stand zur Grundlage machen, desto inniger hielten sie an dem Glauben und Leben ihrer frommen Väter fest. Allerdings geschah dies oft mit unerbittlicher Strenge, namentlich was das äußere Le- den, überhaupt das Ceremonialgesetz, betraf, und es war darin wieder der Grund gelegt für die spätere Starrheit im Festhalten an dem Buchstaben des Gesetzes und in ihrer Absonderung der Grund für ihren äußerlichen und fleischlichen Hochmuth. Allein in dieser Zeit waren sie die eigentlichen würdigen Vertreter des reinen Judenthums, wurden auch von dem Volke als solche verehrt, und bewährten sich in den jetzt hereinbrechenden furchtbaren Kämpfen für dasselbe. Mit Entsetzen mussten diese frommen Juden sehen, wie das hohepriesterliche Geschlecht des Simon sich nicht bloß von den sy- rischen Königen ganz abhängig machte, wie es gar die Religion der Väter verleugnete, griechische Sitte annahm, den Einfluß der Altgläubigen zu brechen suchte, sondern auch die hohepriesterliche Würde um ein Meistgebot von den geldgierigen syrischen Königen erhandelte. Aber ihr Abscheu sollte noch gesteigert und zur That herausgefordert werden, als Antiochus Epiphanes (derdurch- lauchtige) in Syrien zur Regierung kam. Dieser war in Rom ge- wesen und hatte von dorther allerlei römische Narrheiten mitge- bracht. Als er einen zweiten Zug gegen Alexandria unternahm, verbreitete sich das Gerücht von seinem Tode. Da erregten die frommen Juden einen Aufstand gegen die Abtrünnigen und setzten sich in den Besitz von Jerusalem. Der König kehrte zurück, seine Partei öffnete ihm die Thore, und nun begann ein schreckliches Morden. Ein Theil der Stadt wurde zerstört; der König selbst betrat das Allerheiligste, stellte sein Bild im Tempel auf, ließ auf dem Altäre des Jehovah einen andern zu Ehren des griechischen Götzen Zeus errichten, opferte selbst darauf und gab Befehl, auf dem Brandopferaltare eine Sau zu schlachten, ein Stück davon im Tempel zu kochen und mit der Brühe davon den ganzen Tempel
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