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1. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 100

1849 - Halberstadt : Frantz
— 100 — Juden diese aufgebracht und zu falschen Anklagen und Verläum- dungen gegen ihn am syrischen Hofe gereizt hatte. Der Feldherr Nikanor zieht mit großer Heeresmacht gegen ihn heran, wird aber völlig besiegt und selbst im Kampfe erschlagen. Bald darauf kommt ein neues gewaltiges Heer unter Bacchides. Judas hat nur 3000 Mann. Da diese die Übermacht sehen, begeben sie sich bis auf 800 zur Flucht. Judas ermahnt diese zum Kampfe. Sie weigern sich. Da spricht Judas: „Das sey ferne, daß wir fliehen sollten! Ist unsere Zeit gekommen, so wollen wir ritterlich sterben um un- serer Brüder willen und unsere Ehre nicht lassen zu Schanden werden!" Und seine Zeit war gekommen. Die Zahl seiner Kämpfer war zu klein; trotz einiger Anfangs günstigen Erfolge wurden sie von der Übermacht eingeschlossen und erschlagen. Judas selbst starb den schönen Heldentod für die Freiheit seines Vaterlandes, innig bedauert von allen Frommen des Volks, im I. 160 v. Ehr. Was dem Judas nicht gelungen war, das sollten seine Brüder erreichen. Zwar dauerte der Kampf und damit die Noth des Lan- des noch längere Zeit. Endlich aber erkannte der syrische König Demetrius, nachdem vorher schon Jonathan treulos in Ptolemais ermordet war, den Simon als Hohenpriester und unabhängigen Fürsten der Juden an. Während das große syrische Reich in größ- ter Verwirrung blieb, blühete das kleine Land der Juden unter Simonis mildem Scepter herrlich auf. „Simon regierte sehr wohl und that dem Lande viel Gutes, daß sie ihn gern zum Herrn hat- ten sein Leben lang; im Frieden bauete man den Acker, das Land gab sein Gewächs und die Bäume im Gefilde ihre Früchte; die Alten saßen auf den Straßen und sprachen mit einander vom Glücke des Landes; die junge Mannschaft legte den kriegerischen Harnisch als die Tracht der Ehre an. Er schaffte dem Lande Friede, und Israel ward unter ihm fröhlich; Jeder saß ohne Furcht unter sei- nem Weinstocke oder Feigenbäume." So dauerte es, bis der Sohn des Simon, Johannes, von seines Vaters Wegen abwich und den neuen Unglauben begünstigte. Um der Fürsten und Priester Sünde muß stets auch das Volk lei- den. In klarer Schrift lehrt dies die Geschichte des Volkes Got- tes. Und wenn auch Simonis Enkel den Königstitel annahm, so
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