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1849 -
Halberstadt
: Frantz
- Autor: Günther, Friedrich Joachim
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Juden diese aufgebracht und zu falschen Anklagen und Verläum-
dungen gegen ihn am syrischen Hofe gereizt hatte. Der Feldherr
Nikanor zieht mit großer Heeresmacht gegen ihn heran, wird aber
völlig besiegt und selbst im Kampfe erschlagen. Bald darauf kommt
ein neues gewaltiges Heer unter Bacchides. Judas hat nur 3000
Mann. Da diese die Übermacht sehen, begeben sie sich bis auf
800 zur Flucht. Judas ermahnt diese zum Kampfe. Sie weigern
sich. Da spricht Judas: „Das sey ferne, daß wir fliehen sollten!
Ist unsere Zeit gekommen, so wollen wir ritterlich sterben um un-
serer Brüder willen und unsere Ehre nicht lassen zu Schanden
werden!" Und seine Zeit war gekommen. Die Zahl seiner Kämpfer
war zu klein; trotz einiger Anfangs günstigen Erfolge wurden sie
von der Übermacht eingeschlossen und erschlagen. Judas selbst starb
den schönen Heldentod für die Freiheit seines Vaterlandes, innig
bedauert von allen Frommen des Volks, im I. 160 v. Ehr.
Was dem Judas nicht gelungen war, das sollten seine Brüder
erreichen. Zwar dauerte der Kampf und damit die Noth des Lan-
des noch längere Zeit. Endlich aber erkannte der syrische König
Demetrius, nachdem vorher schon Jonathan treulos in Ptolemais
ermordet war, den Simon als Hohenpriester und unabhängigen
Fürsten der Juden an. Während das große syrische Reich in größ-
ter Verwirrung blieb, blühete das kleine Land der Juden unter
Simonis mildem Scepter herrlich auf. „Simon regierte sehr wohl
und that dem Lande viel Gutes, daß sie ihn gern zum Herrn hat-
ten sein Leben lang; im Frieden bauete man den Acker, das Land
gab sein Gewächs und die Bäume im Gefilde ihre Früchte; die
Alten saßen auf den Straßen und sprachen mit einander vom Glücke
des Landes; die junge Mannschaft legte den kriegerischen Harnisch
als die Tracht der Ehre an. Er schaffte dem Lande Friede, und
Israel ward unter ihm fröhlich; Jeder saß ohne Furcht unter sei-
nem Weinstocke oder Feigenbäume."
So dauerte es, bis der Sohn des Simon, Johannes, von
seines Vaters Wegen abwich und den neuen Unglauben begünstigte.
Um der Fürsten und Priester Sünde muß stets auch das Volk lei-
den. In klarer Schrift lehrt dies die Geschichte des Volkes Got-
tes. Und wenn auch Simonis Enkel den Königstitel annahm, so