Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 117

1849 - Halberstadt : Frantz
— 117 nach seinem Tode durch Soldaten tobten zu lassen, damit doch Wer dabei trauere. Er versuchte in gräßlicher Verzweiflung, sich selbst das Leben zu nehmen, es gelang ihm nicht. Endlich starb er im 37sten Jahre seiner Regierung. Nun verlangten die Juden, sein Sohn Archelaus solle den aufgedrungenen Hohenpriester ent- fernen. Er schickte Truppen gegen sie, über 3000 Juden wurden erschlagen. Ein römischer Statthalter verwaltete einstweilen das Land und behandelte die Juden so hart, daß sie sich auch gegen ihn empörten. Unordnung und Zügellosigkeit herrschten im ganzen Lande. Wilde Räuberbanden zogen plündernd und mordend um- her. Endlich brachten zwei röinische Legionen durch Waffengewalt wenigstens äußere Ordnung wieder Da vertheilte auch Augustus das Land unter die drei Söhne desherodes: Archelaus bekam mit dem Titel Ethnarch die Hälfte (Samaria und Judäa), die beiden andern mit dem Titel Tetrarchen die andere Hälfte (Herodes Anti- pas Galiäa). Alle drei setzten das väterliche Werk fort d. h. sic erhöheten und verdarben die alten Sitten und den alten Glauben, suchten heidnisches Wesen dafür cinzusühren, reizten die Juden im- mer mehr zur Empörung gegen die Römer und führten so nach gerade den politischen Untergang des^Volkes herbei. So wie die Römer es hier trieben, machten sie es bei allen ihnen unterworfenen Völkern. Sie setzten Leute ihres Anhangs als Fürsten oder Statthalter ein und zertraten durch dieselben alle alten Sitten und hergebrachten Einrichtungen, reizten zu Ausruhr und Empörung, um nachher desto unumschränkter herrschen zu kön- nen, und brachten überallhin ihre Sünden und Bosheiten. Die ganze damals bekannte Welt schmachtete unter ihrem eisernen Joche und sehnte sich nach einem Befreier. Sie selbst, die Römer, hatten ihre väterlichen Sitten verlassen und suchten vergebens in den tief- sten Abgründen der Sinnlichkeit Befriedigung für das noch nicht überall gänzlich ertödtete geistige Theil ihres Wesens. Am stärksten aber musste die Sehnsucht nach Errettung in dem jüdischen Volke erwachen. Nicht bloß hatten sie.in früheren Zeiten so sichtbar und handgreiflich die Wunder Gottes an sich erfahren, nicht bloß mussten sie in ihrem Elende sich zugleich von Gott verlassen glauben; son- dern die Propheten hatten ja die dereinstige Erscheinung eines
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer